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Bundes-Liga-Betrieb

FC. St. Pauli Bus

News of the World. An diesem Wochenende startet endlich die 52. Spielzeit der Fußball-Bundesliga. Das ist viel gesellschaftlicher Kit, wie deutschlandfunk.de ausführt – mit teils absurden Nebenwirkungen.

Die Fußball-Rechte sind nicht nur das Zugpferd bei Pay-TV und der Treiber bei technischen Innovationen wie HD-TV, sondern auch die wichtigste Einnahmequelle: Mehr als 2,5 Milliarden Euro bekommt die Liga für den Zeitraum von 2013 bis 2017. Für die nächste Rechteperiode ist eine – nicht zuletzt dank steigender Einnahmen aus der Auslandsvermarktung – deutlich höhere Summe zu erwarten. Doch dieses Interesse am Fußball lässt sich nicht nur kommerziell vermarkten, es verleiht auch die Kontrolle über die Inhalte – und damit Macht.

Für welche mitunter absurde Situation dieses öffentliche Interesse sorgen kann, zeigte sich am Beispiel des ehemaligen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß. Als der 62-Jährige Anfang des Jahres in München wegen Steuerhinterziehung angeklagt war, wollten sich 545 Journalisten für die Gerichtsverhandlung akkreditieren. Für das Verfahren gegen das mutmaßliche Mitglied der NSU-Terrorzelle, Beate Zschäpe, in München interessierten sich dagegen nur 324 Kollegen. Dabei geht es um zehn Morde.

Und die Macht des Fußballs, die Macht des FC Bayern München reicht bis in die führenden Wirtschaftsetagen der Republik. Denn nachdem die Anklage öffentlich wurde, diktierte Hoeneß – damals noch Vorsitzender des Aufsichtsrates der FC Bayern München AG – den Mitgliedern des Gremiums die Vorgehensweise. Zum Aufsichtsrat gehören die Chefs der Telekom, von Adidas, Audi und VW. Allesamt einflussreiche Wirtschaftsmanager, in deren Unternehmen strenge Compliance-Richtlinien gelten. Im Fall des Steuersünders Hoeneß allerdings passierte vonseiten des Aufsichtsrats nichts. Längst ist aus dem Verein eine Aktiengesellschaft, ein Unternehmen geworden, an dem Audi, Adidas und seit Februar auch der Versicherer Allianz finanziell beteiligt sind.

Oder wie die Wochenend-Ausgabe der TAZ es sieht:

Warum sollen gewinnorientierte Unternehmen, die Millionen umsetzen, nicht auch etwas bezahlen für die Stadionsicherheit, zumal sie nur schäbige Präventivarbeit leisten?
[ taz.de ]

Zum Thema NSU legt der Untersuchungsausschuss am Thüringer Landtag seinen Abschlussbericht vor. Demnach haben die Behörden systematisch und umfassend versagt, so dass schon von Sabotage durch Polizei, Verfassungsschutz und Inlands-Geheimdienst auszugehen ist:

Die drei mutmaßlichen NSU-Terroristen Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe stammen aus Thüringen. 13 Jahre lebten sie im Untergrund und sollen währenddessen zehn Menschen ermordet und zwei Sprengstoffattentate verübt haben. Die darauf folgenden Ermittlungen sind ein regelrechtes Fiasko, ein einziges Desaster, und das von Anfang an. Zu diesem Schluss kommt der NSU-Untersuchungsausschuss in seinem Abschlussbericht. Bereits 1998, als in einer Garage in Jena Sprengstoff für Attentate gefunden wurde, hatte die Fahndung nach dem NSU-Trio begonnen, sagt Ausschussvorsitzende Dorotea Marx. [ mdr.de ]

Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz wird in dem Bericht scharf kritisiert: Die Mitglieder des Ausschusses stellten fest, dass ein V-Mann des Bundesamtes als Kontakt auf einer Adressliste von NSU-Mitglied Uwe Mundlos gestanden habe. Was der Verfassungsschutz von diesem V-Mann erfahren habe, sei ebenso wenig aufzuklären gewesen wie andere offene Fragen. „Das Bundesamt verweigerte die erbetene Amtshilfe weitgehend“, schreiben die Abgeordneten. Unverständlich sei, warum das Bundesamt behaupte, bis zum Auffliegen des Trios im November 2011 von nichts gewusst zu haben. Das V-Mann-System des Geheimdienstes wird zudem generell hinterfragt. Zentrale Figuren der Neonazi-Szene seien als V-Leute mit „übermäßig hohen Prämien“ finanziert worden. Wichtige Informationen seien nicht an die Polizei weitergegeben worden, was der Geheimdienst mit dem Schutz seiner geheimen Zuträger begründet habe.
[ tagesschau.de ]

Die zweite Runde im DFB-Pokal wird spannend, denn Vanessa Huppenkothen hat als Losfee den Bundesliga-Klassiker zwischen dem Hamburger SV und dem FC Bayern München als Topspiel der 2. DFB-Pokalrunde gezogen. Außerdem muss Borussia Dortmund muss beim Kultklub FC St. Pauli antreten.

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