Unter Freunden und im gegenseitigen Vertrauen. Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten, denn nicht nur die Kanzlerin – auch Minister, Staatssekretäre und Spitzenbeamte hat der US-Geheimdienst NSA nach Informationen von Wikileaks umfassend ausgespäht. Das zeigen neue Dokumente, die die Plattform jetzt ( 1.7 ) veröffentlicht. Zu den Veröffentlichungen gehören eine Reihe von Telefonanschlüssen – sogenannte Selektoren – in verschiedenen Ministerien sowie Gesprächsprotokolle aus dem direkten Umfeld von Angela Merkel: Eurozone Crisis 2011: Merkel Uncertain on Solution to Greek Problems.
(TS//SI-G//OC/REL TO USA, FVEY) Discussing the Greek financial crisis with her personal assistant on 11 October, German Chancellor Angela Merkel professed to be at a loss as to which option–another haircut or a transfer union–would be best for addressing the situation. (The term „haircut“ refers to the losses that private investors would incur on the current net value of their Greek bond holdings.) Merkel’s fear was that Athens would be unable to overcome its problems even with an additional haircut, since it would not be able to handle the remaining debt. Furthermore, she doubted that sending financial experts to Greece would be of much help in bringing the financial system there under control. Within the German cabinet, Finance Minister Wolfgang Schnaeuble alone continued to strongly back another haircut, despite Merkel’s efforts to rein him in, while France and European Commission President Jose Manuel Barroso were seen to be in favor of a gentler approach. European Central Bank President Jean-Claude Trichet was solidly opposed, with IMF Managing Director Christine Lagarde described as undecided on the issue. Finally, Merkel believed that action must be taken to enact a Financial Transaction Tax (FTT); doing so next year, she assessed, would be a major step toward achieving some balance in relief for banks. In that regard, the Germans thought that pressure could be brought to bear on the U.S. and British governments to help bring about an FTT. [ wikileaks.org/nsa-germany .. ]
Die WikiLeaks-Abhörprotokolle liefern neue Indizien zur konkreten, persönlichen Überwachung von Angela Merkels. Dabei stellte der Generalbundesanwalt seine Ermittlungen kürzlich ein: Die USA hätten sich der Aufklärung verweigert.
Heute (2.7) soll vor dem NSA-Untersuchungsausschuss der frühere Kanzleramtschef Ronald Pofalla befragt werden. Der ehemalige CDU-Spitzenpolitiker war von 2009 bis Ende 2013 als Kanzleramtsminister verantwortlich für den Bundesnachrichtendienst (BND) und dessen Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten. Pofalla erklärte die Geheimdienst-Affäre vor zwei Jahren für beendet.
Heute (2.7) möchte der NSA-Untersuchungsausschuss den ehemaligen Bundesverwaltungsrichter Kurt Graulich als Sonderermittler einsetzen. Graulich soll die Selektoren-Listen einsehen dürfen. Von seinem detaillierten Einblick in die Arbeit der Nachrichtendienste soll man die Kooperation mit den USA vermutlich besser beurteilen können.
Zusammenfassend muss man sagen, der US-Geheimdienst leistet gute Arbeit. Die NSA hätte ihre Daten nur besser sichern müssen, dann gebe es sie jetzt nicht bei Wikileaks zu lesen.
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