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Pornoschranke ccc.de

toll-collect News of the World aus dem Neuland. Die sich vorgeblich gegen Pornographie und Terror-Propaganda richtende Internet-Zensur in Großbritannien hat zur Folge, dass ein Teil der britischen Netznutzer nicht mehr auf die Webseiten des Chaos Computer Clubs (CCC) zugreifen kann. Kunden des Providers Vodafone können darüber hinaus auch die gerade bereitgestellten Vorverkaufsseiten ( events.ccc.de ) für den diesjährigen Chaos Communication Congress (31C3) (27.12–30.12) nicht mehr erreichen, teil der Club auf seinem Blog mit.

Seit dem Sommer 2013 schützt die britische Regierung ihr Volk vor Pornografie, Terrorismus und Extremismus. „Schon bei der Einführung dieser Filter war klar, daß sie mißbraucht werden würden. Daß sie nun aber nicht nur den Zugang zu unserer Seite, sondern auch noch zu unseren Veranstaltungen erschweren, das schockiert selbst uns,“ sagte Dirk Engling, Sprecher des CCC. „Wir sehen uns leider darin bestätigt, daß Zensurinfrastruktur – ganz unabhängig vom Land, in dem sie eingesetzt wird – früher oder später auch zur Durchsetzung politischer Interessen eingesetzt wird.“

Bei einer Konferenz von Vodafone plädiert die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel für die Abschaffung der Netzneutralität. „Innovationsfreundliches Internet heißt, dass es eine bestimmte Sicherheit für Spezialdienste gibt“, zitiert sz.de. Diese Spezialdienste sollten bevorzugt durchs Netz geleitet werden. „Wenn Sie das fahrerlose Autofahren haben wollen, oder wenn Sie bestimmte telemedizinische Anwendungen haben, dann müssen sie natürlich eine fehlerfreie und immer gesicherte Übertragung haben“, sagt Angela Merkel, von deren geballter Technikkompetenz man sich bei indiskretionehrensache.de überzeugen kann.

Fahrerlose Politik praktiziert auch ihr Verkehrsminister Alexander Dobrindt von der CSU. Der hat gerade – zum Nachteil des Bundes und damit allen Deutschen – den Vertrag mit dem Maut-Konsortium Toll Collect bis 2018 verlängert. Laut spiegel.de garantiert die Verlängerungsvereinbarung hohe Gewinne. Zudem wurde der Vertrag in vielen Punkten zugunsten von Daimler und Telekom geändert. So könne das Konsortium unter anderem mit niedrigeren Vertragsstrafen rechnen. Sollte der Bund Verträge des Konsortiums mit Subunternehmern angreifen, werden die Strafen auf 500000 Euro pro festgestelltem Verstoß gedeckelt.

Wie will denn jemand, der nicht einmal Autobahn kann, die Datenautobahn bauen? So soll es aussehen, doch dabei besorgen sich Telekom und Vodafone schon die Subventionen zum Glasfaser-Ausbau und über Spezialdienste auch spezielle Einnahmequellen. Das kann man dann ja in Überwachungstechnik investieren.

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  1. Neutrale Netze im Neuland » Hightech und Blech - 27. Februar 2015

    […] Merkel noch für Innovationsfreundliches Internet und Sicherheit für Spezialdienste aus – also gegen Netzneutralität, damit Netzbetreiber zusätzliche, innovative Einnahmen haben können. Anfang der Woche bekam […]

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