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Safari 4 und der lange Schweif des Datenmülls

Unter der glänzenden Oberfläche der Betaversion von Safari 4 modert ein Abgrund von Datenmüll vor sich hin, schreibt C. Harwick auf Thrica.com. Der Zustand sei alarmierend, nicht nur was den Speicherplatz-Verbrauch beträfe. Man habe unbewusst jede Menge persönlicher Daten auf der Festplatte. Harwick erklärt, wo Safari 4 was ablegt und wie Anwender ordentlich aufräumen und so mehrere Gigabyte freigeben können.

Im Ordner ~/Library/Caches/Metadata/Safari findet der Anwender zwei Ordner für Lesezeichen und Verlauf. Im Verzeichnis-Ordner legt Safari für jede besuchte Seite eine Datei ab, selbst wenn man den Browser in den Voreinstellungen anweist, diese zu löschen. Es gäbe wohl einen Algorithmus, der nach und nach Dateien entferne, aber es sei nicht klar, wie dieser funktioniere. Harwick habe auf jeden Fall 100 Megabyte Platz schaffen können, indem er alle Daten gelöscht habe, die älter als eine Woche gewesen sind, erklärt Harwick.

Aber auch die neue Top Site-Funktion fördere diese Vermüllung, da Safari 4 bei jedem Änderungs-Check einen neuen Eintrag anlege – alle 30 Minuten. Geänderte Seiten markiert der Browser in der Top-Liste mit einem blauen Sternchen. Durch das Löschen aller Einträge, die älter als eine Woche sind, habe er auch hier 93 Megabyte frei machen können. Man findet die XML-Dateien unter ~/Library/PubSub/Feeds/.

Es geht noch schlimmer: Die Webseitenvorschau für QuickLook sei ein wahrer Speicherfresser, über 2 Gigabyte verschwende Safari für diese – und lösche die Vorschauen nie. Zwei Bilder legt Safari 4 an, ein Vorschau-Bild und die Webseite in voller Auflösung. Zudem habe Apple den Ordner noch versteckt, man finde ihn aber unter /private/var/folders/et/etuAKaR1GTeV9DVeRGfst++++TI/-Caches-/com.apple.Safari/Webpage Previews/, wenn man unsichtbare Dateien sichtbar machen kann, was mit einem Tip von Slash Dot gelingt.

Das sei unakzeptabel, schimpft Harwick. Neben dem Speicherplatzverbrauch sei es auch ein Sicherheitsproblem, der Anwender habe keine Kontrolle über die Daten und wüsste im Normalfall gar nicht, welche Informationen über sein Surfverhalten der Browser speichert. Allerdings sei das tatsächlich ein Fehler, den Apple mit dem fertigen Safari 4 beheben könnte, denn unter Mac OS X 10.4 scheint der Browser tatsächlich den Verlauf wie erwartet zu löschen. Harwick vermutet nun, dass das Problem an Mac OS X 10.5 liegt.

Das Blog Mac.Blorge hat die Tipps befolgt und insgesamt fast 4,5 Gigabyte an Daten löschen können. Wer sich also fragt, wohin der ganze Speicherplatz auf der Festplatte verschwindet, sollte bei Carlson nachschauen. Der ist beunruhigt – wenn schon ein einiges Programm so verschwenderisch mit Speicherplatz umgehe, wie sehe es dann erst systemweit aus? Welche „Leichen“ schlummern noch im Software-Keller, auch von Adobe, Microsoft und anderen Entwicklern?

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