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COP 21 Klimavertrag

Energiewende für die Welt. 196 Staaten einigen sich auf neues Klima-Abkommen. Dieses soll dabei helfen, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Langfristig wollen die Staaten die Treibhausgas-Emissionen auf Null senken. Beschlossen ist nicht weniger als eine Energiewende für die Welt.

Bundeskanzlerin Merkel begrüßt Klimavertrag von Paris:

Mit dem heute verabschiedeten Klimavertrag hat sich zum ersten Mal die gesamte Weltgemeinschaft zum Handeln verpflichtet – zum Handeln im Kampf gegen die globale Klimaveränderung. Ungeachtet der Tatsache, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, ist dies ein Zeichen der Hoffnung, dass es uns gelingt, die Lebensbedingungen von Milliarden Menschen auch in Zukunft zu sichern. Ich danke der französischen Präsidentschaft für die sorgfältige Vorbereitung, die umsichtige Verhandlungsführung und ihre Gastfreundschaft. Paris wird auf immer mit diesem historischen Wendepunkt in der globalen Klimapolitik verbunden sein. [ Angela Merkel ]

Die Weltklimakonferenz in Paris hat sich auf das erste Klimaschutzabkommen geeinigt, das alle Länder in die Pflicht nimmt. Mit dem Abkommen bekennt sich die Weltgemeinschaft völkerrechtlich verbindlich zum Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Es legt auch fest, dass die Welt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts treibhausgasneutral werden muss.

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Was die Staaten beim Weltklimagipfel in Paris genau beschlossen haben, ist schnell auf vier Punkte zusammengefasst:

  • Begrenzung der Erwärmung auf unter 2 Grad
  • Ab 2050 CO2-neutral
  • Hilfe für vom Klimawandel betroffene Länder und Menschen
  • Regelmäßige Überprüfung der Ziele

Aber was sich am Samstagabend in Paris ereignet hat, wird ganz sicher in die Geschichtsbücher eingehen: Zum ersten Mal haben sich alle Staaten der Welt verpflichtet, gemeinsam den Klimawandel zu bekämpfen. Und sie haben es nicht mit einem windelweichen Kompromisspapier getan, sondern mit einem soliden Rahmen, dessen positiver Inhalt selbst die notorisch nörglerischen Umweltgruppen zum Staunen bringt. [ taz.de .. ]

Dass alle 196 Staaten dem Vertrag zugestimmt haben, scheint wie ein kleines Wunder. Allerdings steht die eigentliche Arbeit im Kampf gegen den Klimawandel erst noch bevor, denn ab 2020 werden die Staaten alle fünf Jahre neue Klimaschutzpläne vorlegen, die so ambitioniert wie irgend möglich sein müssen. Für diese Pläne gilt das verbindliche Prinzip, dass sie nicht abgeschwächt werden dürfen, sondern immer ehrgeiziger werden müssen. Außerdem muss jedes Land über seine Treibhausgasemissionen berichten, damit die Fortschritte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch der Realität entsprechen.

Zum ersten Mal wird die 2-Grad-Obergrenze in einem völkerrechtlichen Abkommen verankert. Darüber hinaus sollen sich die Staaten anstrengen, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das Abkommen verbindet die Obergrenze mit einer konkreten Handlungsanweisung: globale Treibhausgasneutralität in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Bis dahin muss die Belastung der Atmosphäre auf Null sinken.

Die Lösungen werden technisch, sozial und kulturell sein. Es wird ein Kulturwandel stattfinden. Das ist bedauerlich für Diktaturen wie Saudi-Arabien, die auf Öl setzen und denen jetzt der Hahn abgedreht wird. Ganz langsam. Energie-Versorger werden sich neu aufstellen: RWE spaltet sich in schmutzig und grün. Jeder kann Strom-Erzeuger werden und Google hilft dabei, geeignete Standorte für Solar-Panele zu finden: Project Sunroof. Technik-Unternehmen wie Apple bekennen sich zu sauberer Energie. Deutschland muss weg von der Kohle und Braunkohle. Volle Energiewende voraus.

Das Abkommen enthält das feste Versprechen, die Entwicklungsländer beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Die Staatengemeinschaft soll den ärmsten und verwundbarsten Ländern auch dabei helfen, Schäden und Verluste durch den Klimawandel zu bewältigen – zum Beispiel durch Klimarisikoversicherungen oder eine bessere Schadensvorsorge.

Und nicht zuletzt überwindet das Abkommen die veraltete Zweiteilung zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern.

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