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USB Type C am MacBook

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Think different. Die Mac-User sind schon eine Marke für sich. Immer wenn Apple etwas Neues einführt, gibt es einen Aufschrei. So zu beobachten beim MacBook mit seinem USB-Typ-C. Stein des Anstoßes ist der Verzicht auf Schnittstellen. Denn die Mac-Mobil-Fraktion hatte sich gerade an Thunderbolt gewöhnt. Diese schnelle Schnittstelle ist jetzt weg. Stattdessen gibt Apple dem neuen MacBook-12-Zoll nur noch zwei Steckverbindungen mit: Audio und USB-C.

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An der rechten Seite befindet sich der Kopfhöreranschluss mit kombiniertem optisch-digitalen Audioausgang (Minianschluss), der das Apple iPhone Headset mit Fernbedienung und Mikrofon unterstützt.

An der linken Seite gibt es den neuen USB-C-Netzanschluss mit USB 3.1, über den das neue Mac-Portable aufgeladen wird. Videoausgabe folgt der Norm DisplayPort 1.2. VGA-Ausgabe und HDMI-Videoausgabe sind möglich. An der Position der Schnittstellen ist das MacBook-Gehäuse 1,31 Zentimeter hoch, sofern das Display geschlossen ist.

Der an Apple gerichtete Ungemach am USB-C nimmt die üblichen Punkte der Technikkritik auf:

  1. Es handelt es sich um eine Neuerung (, zu der man noch keine praktischen Auskünfte geben kann).
  2. Es gibt (noch) keine Peripherie für USB-C.
  3. Die (angekündigten) Apple-Adapter für USB-C sind teurer als vergleichbare Camera-Kit-Lightning-Adapter für iPad.
  4. Thunderbolt entfällt.
  5. MagSafe-Ladekabel entfällt.
  6. Die Neuerung kommt zu früh.

Innovationen kommen stets zu früh. Das liegt in ihrer Natur. Sicherlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis es – neben den Adaptern von Apple – weitere Steckverbinder geben wird, mit denen sich benötigte Perepherie wird anschließen lassen. Das ist doch nur eine Frage der Zeit. Und überdies regen sich die Mac-Fanboys immer auf, wenn was neues kommt:

  • Als der erste iMac ohne ADB, SCSI und Diskette kam, gleichzeitig.
  • Als am iPod FireWire vom Dock-Connector abgelöst wurde.
  • Als am Mac FireWire durch Thunderbolt ersetzt wurde.

Warum sollte es jetzt anders sein?

Zunächst wird es von Apple neue USB-C-Adapter geben. Belkin verspricht für den Frühsommer einen USB-C-Gigabit-Ethernet-Adapter ( etwa 30 Euro ) und weitere USB-C-Kabel. Nicht zuletzt hat SanDisk einen USB-C-Stick vorgestellt, der auch in konventionelle USB-Buchsen passt. Das ist gut für Daten, die eben nicht in E-Mails gehören oder bei Dropbox zur gemeinsamen Nutzung freigegeben werden. Bei dem SanDisk-Stick ist die Produktbescheibung interessant, die USB-C als Smartphone-Schnittstelle anpreist:

This dual drive gives you a foolproof way to transfer and share your content between new-generation smartphones, tablets and laptops with USB Type-C ports and your PC or Mac computer. The USB connector is USB 3.0 enabled and backward compatible with USB 2.0 ports.

Perepherie wird möglich. Thunderbolt auf Ethernet wird abgelöst durch USB-C auf Ethernet. USB-C im MacBook ist spezifiziert nach USB 3.1 1.0 mit bis zu bis zu 5 Gbit/s, so dass so etwas wie ein Gigabit-Ethernet über Kabel kein Problem sein sollte. Gerade Profis brauchen die Steckverbindung an Router und Switches in Umgebungen ohne W-LAN. Oder, damit man 802.11ac-WLAN-Technologie korrekt aufsetzen kann.

Sicherlich werden wir auch USB-C-Docking-Stationen sehen, so wie es jetzt Thunderbolt-Docking-Stationen von Belkin und Elgato gibt, die dann mit nur einem Kabel angeschlossen werden und stationär Anschlüsse für Audio-Geräte, Netzwerk und Monitor bieten und nebenbei auch noch als Ladestation für iPhone und Zubehör dienen können.

Bei aller Liebe zum MagSafe, der sich unter Belastung löst und Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung des Computers verringert, übersehen die Kollegen zweierlei Vorteile von USB-C, die mir bei der Beschäftigung mit diesem Thema in den Sinn kamen:

  1. Mit dem USB-Ladekabel an USB-C kann Apple gar nicht verhindern, dass es Ladegeräte von Drittanbietern geben wird.
  2. Man wird nur selten auf eine Stromversorgung bei der Arbeit angeweisen sein.

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Die Akkulaufzeit der integrierte Lithium-Polymer-Batterie mit 39,7 Wattstunden beträgt bis zu 10 Stunden Wiedergabe von iTunes Filmen oder bis zu neun Stunden drahtloses Surfen. Das sind jeweils Volllast-Szenarien.

Die neuen Mac-Book-Computer werden sich nutzen lassen wie das iPad: mehrere Tage immer mal wieder oder einen kompletten Arbeitstag ununterbrochen. Ich bin mir sicher, das MacBook mit USB-C wird seine Kritiker innerhalb kürzester Zeit überzeugen.

One more thing: Noch halte ich es für unwahrscheinlich, dass Apple den iPhone-Lightning durch USB-C ersetzt. Es könnte allerdings eine spannende Option sein.

Übrigens hat Apple nicht USB-C erfunden. Cupertino war nur Mitglied im Konsortium.

tl;dr
Keine Panik. USB-C am MacBook wird gut. Vielleicht sogar so gut, dass USB-C auch am iPhone und iPad kommt.

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