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Verschlüsseltes E-Mail entschlüsselt

Apple Mail

Mail mit Efail-Schwachstellen. Verschlüsselte E-Mails sollen angeblich nicht mehr sicher sein. Forschern sei es demnach gelungen, den Schutz in der Verschlüsselung von E-Mails zu brechen. Es geht um die zwei wichtigsten Verschlüsselungsverfahren für digitale Kommunikation, in der Fachsprache heißen sie PGP und S/MIME. Statt lesbarem Text wird ein verschlüsselter Salat aus Buchstaben und Zahle übertragen – auf dem Mac zum Beispiel mit OpenPGP und den GPG Tools für Apple Mail.

Allerdings beruhigt ausgerechnet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik die Lage. Zur Ausnutzung der Schwachstellen muss ein Angreifer Zugriff auf den Transportweg, den Mailserver oder das E-Mail-Postfach des Empfängers haben. Zusätzlich müssen auf Empfängerseite aktive Inhalte erlaubt sein, also etwa die Ausführung von HTML-Code und insbesondere das Nachladen externer Inhalte. Dies ist derzeit, insbesondere bei mobilen Geräten, in der Regel standardmäßig voreingestellt. Die Hersteller von E-Mailclients haben diesbezüglich Updates ihrer Produkte angekündigt oder schon bereitgestellt. Unabhängig von speziellen Sicherheitsupdates schützt auch die sichere Konfiguration.

Sichere verschlüsselte E-Mail-Kommunikation bleibt ein wichtiges und geeignetes Mittel zur Erhöhung der Informationssicherheit. Die nun entdeckten Schwachstellen lassen sich zunächst durch Patches und insbesondere durch angepasstes Nutzerverhalten schließen. Dennoch wird langfristig eine Anpassung der OpenPGP- und S/MIME-Standards nötig sein. Das BSI als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde hat dazu seine Unterstützung angeboten. Am Ziel, Deutschland zum Verschlüsselungsstandort Nummer 1 zu machen, halten wir ausdrücklich fest. Der Ausbau des BSI als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde und zentrales Kompetenzzentrum für Informationssicherheit, wie ihn die Bundesregierung vorgesehen hat, ist Voraussetzung dafür, dass wir uns im Bereich der Verschlüsselung noch stärker einbringen können.
[ Arne Schönbohm ]

Sicherheitsforscher der Fachhochschule Münster, der Ruhr-Universität Bochum sowie der Universität Leuven (Belgien) haben schwerwiegende Schwachstellen in den weitverbreiteten E-Mail-Verschlüsselungsstandards OpenPGP und S/MIME gefunden und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) darüber informiert. Angreifer können demnach verschlüsselte E-Mails so manipulieren, dass der Inhalt der Nachricht nach der Entschlüsselung durch den Empfänger im Klartext an sie ausgeleitet wird. Die genannten E-Mail-Verschlüsselungsstandards können nach Einschätzung des BSI allerdings weiterhin sicher eingesetzt werden, wenn sie korrekt implementiert und sicher konfiguriert werden.

Derzeit genügt es, HTML-Inhalte bei E-Mail zu unterbinden. Ohne HTML-E-Mails ist die Welt eine bessere.

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