Seybold SF: Keynotes Steve Jobs war zwar auch dieses Mal wieder zur Keynote dabei (was ihm durch die Absage der Apple Expo in Paris möglich geworden war), beschränkte sich aber mehr oder weniger auf ein Anmoderieren seiner Kollegen, die im wesentlichen diverse Aspekte zu Mac OS X im in Kürze verfügbaren Update auf Version 10.1 präsentierten.
Sicher ist es schon beeindruckend, sich die gelungene Implementierung von PDF direkt im Betriebssystem anzuschauen oder zu sehen, wie viel schlüssiger das neue ColorSync 4 integriert ist. Durchaus beeindruckend war ebenfalls zu sehen, wie AppleScript-Guru Sal Soghoian die erweiterten AppleScript-Möglichkeiten in Mac OS X ausreizte um mit FileMaker und InDesign dynamisch Layouts zu generieren. Für viele sicher gut zu wissen, dass AppleScript "lebt".
Viel versprechend klang da auch die Ankündigung von AppleScript-Studio, einer Entwicklungsumgebung für AppleScript, die die professionellen Entwickler-Tools InterfaceBuilder und Projectbuilder zur Grundlage haben. Auch an der Geschwindigkeit von Mac OS/X scheint einiges optimiert worden zu sein. Für den Profi in der Publishingindustrie allerdings blieben die ansonsten durchaus üblichen Überraschungen aus.
Bis auf… ja, vielleicht bis auf das durchaus sehr schlüssig umgesetzte Weiterführen des Konzeptes "digitaler Multimedia Hub": die auch für den Nicht-Profi sehr leicht bedienbaren Lösungen zu Audio, Video, Multimedia, DVD usw. Hier bietet in der Tat ein aktueller Mac mit Mac OS X 10.1 Möglichkeiten, für die man bis jetzt viele Tausendmarkscheine und einiges an Einfallsreichtum fürs gekonnte Kombinieren von Hardware und Software einbringen musste.
Wenn die Rechnung von Apple aufgeht, entsteht hier ein neues Segment in der Publishing-Multimedia- Unterhaltungs-Industrie, in deren Startlöchern der Mac eine sehr gute Figur macht.
Und: neue Macs gab’s heuer nicht. Da wird man wohl mindestens bis zur nächsten Macworld Anfang Januar warten müssen.
Jürgen Kurz von Quark zementierte gemeinsam mit seinen Kollegen Brett Müller und Don Lohse wiederum Quark’s Absicht, Print und non-Print Publishing auf möglichst produktive und profitable Weise zu verbinden. QuarkXPress 5 als Editor für Webseiten hat in der Tat einige Charme, und die Möglichkeiten, mittels XML dynamische Publishingprozesse aufzusetzen, wirken gut ausgedacht und umgesetzt. Eine Beta-Version von XPress 5 kann sich derzeit jeder, der über eine gute Internet-Anbindung verfügt, herunterladen. Diese Version verfügt auch über einen neuen PDF Filter 2.0, den ich leider noch nicht testen konnte. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von PDF Import und Export sollte engagierte Anwender diesen auf Herz und Nieren testen und an Quark melden, was hier evtl. noch nicht ideal gelöst ist.
Bruce Chizen setzte für Adobe wie auch bei der vorigen Seybold auf das Konzept Network Publishing – alle publizieren für alle überall auf der Welt. Interessant hier die Ankündigung einer Lösung namens Adobe AlterCast, die ähnlich dem Active Publishing Server von Quark (einer Art ferngesteuertem QuarkXPress, sehr vorteilhaft einsetzbar u.a. für das Erzeugen on the fly von anspruchsvoll aufgebauten dynamischen Webseiten wie auch XPress-Seiten) Adobe Illustrator und Adobe Photoshop einsetzt. Illustrator wurde hierfür um XML-basierte Import- und Export-Möglichkeiten angereichert, und das Ergebnis dynamischer Seitengenerierung kann über einen Browser zur Verfügung gestellt werden.
Auch InDesign wurde nochmals präsentiert, ohne allerdings andere Feature als die bereits bekannten Funktionen zu Transparenz, Tabellensatz oder strukturiertem PDF-Export vorzustellen.
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