Leica in Schwierigkeiten Die Leica Camera Gruppe hat die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2004/2005 (31. März) in einem schwierigen Marktumfeld mit einem Umsatz von € 70,6 Millionen abgeschlossen. Dies sind 15,5 Prozent weniger als in der gleichen Periode des Vorjahres, teilt das traditionsreiche Unternehmen mit. Die angestrebten Umsatzsteigerungen in Vergleich zu den beiden ersten Quartalen wurden nicht erreicht. Deshalb hatte das Unternehmen bereits am 7. Oktober 2004 die vorherige Ergebnisprognose zurückgenommen und am 14. Dezember 2004 auf einen erwarteten operativen Verlust im Geschäftsjahr 2004/2005 in Höhe von € 10 Millionen hingewiesen.
Das Geschäft mit den Leica Systemkameras ging um 35 Prozent auf € 21,9 Millionen zurück. Die digitale Ergänzung des Leica R-Spiegelreflexsystems um eine im Kleinbildsystem weltweit einzigartige digitale Rückwand ist in den Umsatz wegen einer im November 2004 angekündigten Verspätung noch nicht eingeflossen. Die Lieferungen werden voraussichtlich erst ab April beginnen. Bei der amerikanischen Fotofachmesse PMA wurde das digital ergänzte Leica R-System mit dem wichtigen DIMA Award für das innovativste digitale Fotosystem ausgezeichnet. Die Verkäufe der Leica Kompaktkameras, darunter auch das digitale Modell LEICA DIGILUX 2, wuchsen um 40,2 Prozent auf € 13,7 Millionen. Aus Sicht des Unternehmens zeigt sich, dass Leica über die Fähigkeit verfügt, attraktive digitale Lösungen anzubieten. Ihr Umsatzvolumen konnte aber noch nicht die Rückgänge im analogen Geschäft ausgleichen.
Bei der Leica Camera AG wird sich voraussichtlich im März 2005 ergeben, daß ein Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals bestehen wird. Der Vorstand wird dies in einer am 31. Mai 2005 stattfindenden Hauptversammlung anzeigen.
Gleichzeitig bereitet der Vorstand eine Turnaroundstrategie vor, doch die Banken haben ihre Kreditlinien gegenüber der Leica Camera AG teilweise gekündigt.
Weiterführende Informationen
www.leica-camera.com