Hightech und Blech

Macword Expo 2000: Viel Wind um nichts

You get the idea Unter Steve Jobs erfand sich Apple neu. Neue Produkte. Neue Ideen. Neues Selbstbewußtsein. Mit seiner Rückkehr vor 30 Monaten zu Apple krempelte Steve Jobs Apple komplett um. Jobs macht Apple fit für die nächste Dekade. So blieb es in dieser Keynote bei allgemeinen Informationen zu aktuellen Apple-Produkten. Im Mittelpunkt standen denn die Internet-Strategie von Apple und ein technologischer Ausblick auf Mac OS X Client.

Produkte. Apples Produkt-Matrix sei die stärkste in der Geschichte des Computerbauers aus Cupertino, behauptet Steve Jobs in seiner Ansprache. Die Verkaufszahlen geben ihm recht. Im vergangenen Quartal konnte Apple alle sechs Sekunden einen Macintosh Computer verkaufen. Insgesamt 1.350.000.
In einem Nebensatz gibt Jobs Lieferschwierigkeiten zu für den iMac DV Special Edition "graphite", um mit den Neukunden-Statistiken aufzutrumpfen. Beim iBook verzeichnet Apple einen Neukundenanteil von 28 Prozent; 11 Prozent entfallen auf Erstkäufer und 17 Prozent auf Umsteiger aus der Wintel-Welt. Beim iMac beträgt der Neukundenanteil 44 Prozent, die sich zusammensetzen aus 30 Prozent Erstkunden und 14 Prozent Windows-Umsteigern. Zwei Drittel der iMac-Endverbraucher hätten kein anderes Produkt in Erwägung gezogen.
Bei den portablen Systemen erzielte Apple im zurückliegenden Quartal mit dem iBook und dem PowerBook G3 "bronze keyboard" einen Marktanteil von 11 Prozent.
Anderen Produkte widmete Jobs ein paar Worte. Dies war an erster Stelle der noch nicht fertige Internet Explorer 5. Dann kündigte Apples Interims-Chef Apple Works 6 für den Februar an. Es wird in den USA 79 US $ kosten.
Von Scallar gibt es ein USB Microscope, von VST ein 100 Gigabyte Portable Raid mit FireWire. Es wird betrieben mit einem PowerBook Akku. Dann hielt Steve einen flachen neuen USB-Scanner von Canon in die Höhe. Dieses Gerät hat kein Netzteil, weil die Spannungsversorgung über USB erfolgt.
Zum Abschluss verwies Jobs auf die Apple Produkte AirPort und iMovie. Jedes für sich eine Killer-Application

Think Different. Angesichts von iMovie und erschwinglichem Desktop Video fokusiert Apple die weltweite Think Different Kampagne auf Filmregiseure und Schauspieler wie etwa Charles Chaplin und Stanley Kubrick. Außerdem veranstaltete Apple einen internen Wettbewerb für die eigenen Angestellten. Jeder von ihnen musste einen Film in iMovie erstellen. Dieses Material wird sich in Fernsehwerbung wiederfinden.

Internet Strategie. Apple ist nicht nur im Internet präsent. Man hat jetzt sogar eine Strategie: iTools sind die Werkzeuge von Apple für das Internet mit Email (Email eben), KidSafe (Kindersicherung), iDisk (virueller Speicherplatz von 20 MB) und Homepage. Es gibt von Apple bewertete Web-Sites: iReview. Und den Grußkartendienst namens iCard. "Beyond the box" vom Mac-Hersteller für Mac-Anwender. Man braucht Mac OS 9, um die Dienste von Apple im vollen Umfang nutzen zu können. Apples Web-Site lockt in der Woche rund 9 Millionen Besucher an. Jetzt soll sie noch attraktiver werden.

Mac OS X. Das neue Betriebssystem von Apple bekommt eine neue Oberfläche, die Apple "Aqua" nennt. Alles fließt.
Auf dem Darwin-Kernel mit Speicherschutz und weiteren modernen Features setzen für die Grafik die Module QuickTime (Media), OpenGL (3D) und Quartz (2D) auf. Quartz verwendet PDF und wartet mit Live-Rendering, Anti-Aliasing und Compositing auf. Darüber liegen die Programmierschnittstellen Classic — kompatibel zu allen Programmen, die jetzt unter Mac OS 9 laufen, Carbon — die neue Toolbox — und Cocoa — eine objektorientierte Umgebung.
Dank umfangreicher Entwicklerunterstützung von namhaften Firmen, die sich alle ein kurzes Stell-Dich-Ein auf der Keynote gaben, sollten bis zum Sommer die meisten Mac-Anwendungen in einer carbonisierten Version vorliegen.
Mac OS X wird binnen Jahrefrist auf den Markt gebracht. Im Sommer diesen Jahres wird es eine erste käuflich zu erwerbende Version geben. Spätestens zum Januar 2001 ist Mac OS X bei jedem neuen Mac vorinstalliert. Das System läuft auf PowerPC G3 und PowerPC G4 mit 64 Megabyte RAM.

iCEO. Zum Abschluss verriet Steve, dass er jetzt nicht mehr der Apple iCEO sei, sondern echter CEO, aber dennoch weiterhin iCEO genannt werden möchte.

Weiterführende Informationen
www.apple.com
Mac OS X "Aqua"