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In die Tonne getreten

Es rauscht im Blätterwald: Der Diogenes Verlag in Zürich weigert sich, die angeblich horrenden Rabatt-Bedingungen des Online-Buchhändlers Amazon zu akzeptieren, der daraufhin die Bücher von Diogenes aus dem Vertrieb genommen hat.

Es sei einfach nun ein Punkt erreicht, sagte Diogenes-Geschäftsführer Fritsch der Frankfurter Allegemeinen Zeitung, an dem man beschlossen habe, sich nicht weiter ›auswringen‹ zu lassen: »Wir möchten uns nicht zum Robin Hood der Branche stilisieren lassen, aber Amazon erbringt eine reine Logistikleistung, jeder Buchhändler tut für die Bücher mehr.«

Amazon-Sprecherin Christine Höger dazu: »Kein Kommentar«.

Dennoch: die Frage ist nun, wer boykottiert hier nun wen und vor allem, wer wird den längeren Atem haben und am Ende als Gewinner dastehen.

Vor allem aber lernt man bei der Lektüre auch das eine und das andere über Amazon. Etwa in der FAZ: »Wer jetzt bei Amazon nach Donna Leon sucht, findet den verräterischen Hinweis ›Anbieter versendet in 1 bis 2 Tagen‹. Diese Anbieter sind dann Versandbuchhändler, die über den Amazon-eigenen ›Marketplace‹ als Zwischenhändler auftreten.«

In der Süddeutschen Zeitung liefert Lothar Müller eine lesenswerte erste Einschätzung der beiden Gegner: »Amazon kann sich keine allzu auffälligen Lücken im Angebot leisten. Der Ausfall von Diogenes aber wäre auf Dauer ein unübersehbares Manko – und ein Versagen des gesamten Programms.«

Links:
Lothar Müller in der SZ:
Google-News hat den Überblick:

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