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Olympus stellt erste Komponenten des Four-Thirds-Systems vor

4/3 = E-1 Im recht konservativen Spiegelreflexmarkt finden technologische Umwälzungen nur im Rhythmus von Jahrzehnten statt, und folgt man Olympus, dann hat am 24. Juni eine weitere Revolution begonnen. Mit den Komponenten des neuen E-System stellte der Hersteller die ersten Produkte auf Basis des Four-Thirds-Standards vor, der den Kompromissen bei der Adaption der Digitaltechnik in der Spiegelreflexfotografie ein Ende machen soll. Ab September wird das E-System im Handel erhältlich sein.

Die E-1, Olympus’ erste Digitalkamera mit Wechseloptiken, ähnelt äußerlich der E-20P, ist aber im Inneren eine echte Spiegelreflexkamera mit Rückschwingspiegel. Kodaks 5 Megapixel auflösendes 4/3-Zoll-CCD hat ein Viertel der Fläche eines Kleinbildnegativs, woraus sich ein Umrechnungsfaktor von 2,0 für die Brennweite ergibt. Der Sensor, dessen Nennempfindlichkeit von ISO 100 sich bis ISO 3200 steigern lässt, wird bei jedem Einschalten durch ein auf Ultraschall basierendes System von anhaftendem Staub befreit, der beim Objektivwechsel eingedrungen sein könnte. Ein mechanischer Schlitzverschluss realisiert Belichtungszeiten zwischen 60 und 1/4000 Sekunden. Bei Serienaufnahmen soll die E-1 eine Geschwindigkeit von 3 Bildern pro Sekunde (12 Bilder in Folge) erreichen. Die auf CompactFlash-Karten des Typs I oder II (Microdrives eingeschlossen) gespeicherten JPEG-, Raw- oder TIFF-Bilder kann man wahlweise über eine USB-2.0- oder eine FireWire-Schnittstelle auf den Computer übertragen. Über dieselben Schnittstellen wird man künftig auch Firmware-Updates selbst installieren können.

In ihrem spritzwassergeschützten Magnesiumgehäuse bringt die E-1 nur 660 Gramm auf die Waage (ohne Lithium-Ionen-Akku und Objektiv) – ein Rekord, den Pentax allerdings mit der noch deutlich leichteren *ist D einstellen wird, deren Markteinführung ebenfalls für September geplant ist. Auch die ersten fünf für die E-Serie entwickelten Objektive sind spritzwassergeschützt und zeichnen sich durch eine besonders hohe Lichtstärke aus. Das neuentwickelte Bajonettsystem unterstützt die Übertragung von Objektivcharakteristiken an die Kamera, die dann Vignettierung und Verzeichnung optimal ausgleichen kann. Zwei Zooms mit Brennweiten von umgerechnet 28 bis 108 beziehungsweise 100 bis 400 Millimetern decken den Weitwinkel- und Telebereich lückenlos ab; ein Ultraweitwinkelzoom mit einem Brennweitenbereich von 22 bis 44 Millimeter wird zum Jahresende hinzukommen. Ein 100-Millimeter-Makro, ein 600-Millimeter-Tele mit einer Lichtstärke von f2,8, ein Telekonverter und ein Makrozwischenring runden die Erstausstattung ab.

Aussagen über die Verkaufspreise von Kamera und Zubehör machte der Hersteller noch nicht; allerdings berichten amerikanische Quellen von rund 2200 Dollar für das Gehäuse und zwischen rund 600 und 8000 Dollar für die Objektive. Nach wie vor bleibt auch unklar, ob sich weitere Hersteller der Olympus-Initiative anschließen und eigene 4/3-Kameras anbieten werden; Erfolge auf der Suche nach Partnern konnte Olympus noch nicht vermelden. Zur Markteinführung im September wird man bereits klarer sehen, welche Rolle der 4/3-Standard künftig in der digitalen Spiegelreflexfotografie spielen wird. Autor: mjh

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