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USA steigen bei Intel ein

All your Intel belongs to US

Chips und Science am Samstag. Die US-Regierung hat am 22. August 2025 einen Anteil von rund 10 Prozent an Intel übernommen. Dieser Anteil entspricht etwa 433 Millionen neuen Stammaktien und einer Investition in Höhe von 8,9 Milliarden US-Dollar. Dieser Einstieg wird finanziert unter anderem aus Geldern des Chips and Science Act und sicherheitsrelevanter Förderprogramme. Die US-Regierung erhält damit keine Stimmrechte und keinen Sitz im Vorstand, wohl aber eine starke symbolische und faktische Position als Großaktionär

Mit der Beteiligung will die Regierung die Abhängigkeit von Halbleiter-Importen senken und amerikanische Produktionskapazitäten massiv stärken. Das Ziel ist technologische Unabhängigkeit bei sicherheitsrelevanten Chips. Der Einstieg wird auch als Rendite für den amerikanischen Steuerzahler bezeichnet – die Milliarden-Subventionen der Vergangenheit werden gegen Aktien getauscht. Die Beteiligung schützt Arbeitsplätze und Know-how im eigenen Land. Die USA beabsichtigen, Führungsrollen in kritischen Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz und Hochleistungschips zurückzuerlangen und global zu behaupten.

Intel ist trotz seiner Größe angeschlagen, kämpft mit Umsatzrückgängen und Verlusten und konnte im KI-Chip-Geschäft zuletzt kaum Terrain gegen Nvidia und andere Akteure gewinnen. Die frische Staatshilfe ist überlebenswichtig. Der Deal verpflichtet Intel faktisch, in amerikanischen Werken zu investieren und seine fortgeschrittensten Chips auf US-Boden zu fertigen. Die öffentliche Unterstützung kann für das Unternehmen ein Signal für Investoren und eine Vertrauensbasis bieten, neue Geschäftsfelder wie das Foundry-Geschäft auszubauen.

Die Trump-Regierung schließt derzeit vermehrt öffentlichkeitswirksame Deals mit relevanten Chipherstellern. So wurden Nvidia und AMD genehmigt, Chips nach China zu verkaufen, sofern die USA einen Umsatzanteil erhalten. Solche Maßnahmen stärken langfristig den Einfluss des Staates entlang der Wertschöpfungskette. Der Schritt ist eine geopolitische Antwort auf die Dominanz asiatischer Halbleiterproduzenten und soll einen Industriezweig schützen, dessen Know-how und Lieferketten als systemrelevant gelten. Während viele die Maßnahme als nötiges Stabilisierungsinstrument sehen, äußern Kritiker die Sorge, dass politische Vorgaben unternehmerische Flexibilität hemmen könnten.

So bleibt der Einstieg ein Präzedenzfall für direkte Regierungsbeteiligungen in der Hightech-Industrie – eine neue Ära aktiver Industriepolitik. Andere Technologieunternehmen könnten künftig mit mehr staatlicher Einflussnahme und Förderabhängigkeit rechnen – insbesondere im Bereich KI, Quantencomputing und Cybersecurity. Auch Europa und China könnten ihre eigenen Hersteller verstärkt stützen und in die Eigentümerrolle wechseln.

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Der Einstieg der US-Regierung bei Intel markiert eine Zeitenwende in der US-Technologiepolitik und setzt ein Signal für die strategische Bedeutung von Halbleitern. Entscheider sollten sich darauf einstellen, dass Industriepolitik, staatliche Regulierung und Themen der nationalen Souveränität künftig noch stärker die Rahmenbedingungen für Innovationen und Investitionen bestimmen werden.

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