
Fridays for Future. Die aufgeweichten EU-Klimaziele für 2040 – insbesondere die Möglichkeit, bis zu fünf Prozent und nicht drei Prozent der Emissionen außerhalb der EU zu kompensieren – senden ein zwiespältiges Signal zur bevorstehenden Weltklimakonferenz in Brasilien zehn Jahre nach dem Pariser Abkommen. Für den globalen Klimaschutz und die Stabilität der Lebensgrundlagen birgt der Kompromiss Risiken für das Erreichen der Pariser Ziele sowie für die Vermeidung zukünftiger Konflikte um Nahrung, Wasser und bewohnbare Flächen. Mit einer 66 prozentigen Wahrscheinlichkeit wird es auf der Erde 2,8 Grad wärmer.
Die EU einigte sich auf ein Ziel von 90 Prozent weniger Treibhausgasemissionen bis 2040 (bezogen auf 1990), wobei bis zu fünf Prozentpunkte durch international gehandelte CO2-Zertifikate außerhalb Europas ausgeglichen werden können. Ursprünglich galt die Maxime, dass Emissionsreduktionen immer im eigenen Land – also domestic – erfolgen müssen. Nun wird ein Teil der Verantwortung ins Ausland verlagert, was Experten als Abschwächung werten. In Verhandlungen führten wirtschaftliche Sorgen (Energiepreise, Staatsverschuldung) dazu, dass ehrgeizigere Ziele verwässert wurden – besonders durch den Druck von Ländern wie Polen, Italien und Frankreich.
Kurz vor der COP30 in Belém stehen die EU-Klimaziele symbolisch für einen Rückschritt und werden von Umweltverbänden wie Greenpeace und WWF als unzureichend und verwässert kritisiert. Die Möglichkeit, Emissionen teilweise im Ausland zu kompensieren, wurde eingeführt, um Flexibilität und internationale Zusammenarbeit zu ermöglichen, wird aber als Signal gesehen, dass die EU anstelle eines klaren Vorangehens mit Kompromissen zur Konferenz reist Kritiker warnen vor Glaubwürdigkeitsverlust und einer Schwächung der internationalen Führungsrolle Europas in Klimafragen, denn trotzdem wird der Klimawandel sich beschleunigen.
Die verwässerten Ziele bedeuten, dass die EU ihre angestrebte Rolle als Klimavorreiter verliert und die Chance sinkt, die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten; laut aktuellen UN-Prognosen droht deren Überschreitung bereits in den nächsten zehn Jahren. Die Klimaaufweichung erhöht das Risiko für Hitzewellen, Dürren und Waldbrände – Ereignisse, die die Lebensgrundlagen und damit die globale Ernährungssicherheit stark gefährden. Wenn ambitionierte Maßnahmen ausbleiben und die Kompensation ins Ausland verlagert wird, entstehen neue Fragen nach Gerechtigkeit und Verteilung. Konflikte um Wasser, fruchtbare Böden und Nahrung könnten zunehmen, weil der Klimawandel ungebremst weiter voranschreitet.
Europas kommende Generationen werden die Konsequenzen der heutigen Kompromisse tragen: Weniger ambitionierte Ziele bedeuten mehr Klimarisiken und potenziell tiefgreifende, auch gewaltsame Konflikte um Lebensgrundlagen – und eine geschwächte internationale Führungsrolle bei der Bewältigung globaler Krisen. Die Bilanz der EU sendet zur Weltklimakonferenz Signale des politischen Widerstands gegen allzu strenge Maßnahmen, obwohl wissenschaftlich fundamentierte Radikalität dringend notwendig wäre. Für die Versorgung mit Nahrung und die Stabilität der Zivilisation ist die Verwässerung der Ziele langfristig ein negatives Vorzeichen – auch weil „Klimazertifikate“ oft nicht die selben realen Emissionsreduktionen bewirken wie ein heimisch umgesetzter Wandel.
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Die aktuellen EU-Klimaziele für 2040 schwächen den internationalen Klimaschutz, riskieren die Lebensgrundlagen kommender Generationen und erschweren eine effektive Antwort auf kommende Konflikte um Ressourcen und Nahrung.

[…] außerhalb der EU zu kompensieren – senden ein zwiespältiges Signal zur bevorstehenden Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien zehn Jahre nach dem Pariser […]