
Finanzen am Freitag. 1997 wurde Apple von Microsoft gerettet durch ein Investment und das Versprechen, Office-Software für den Macintosh anzubieten. Jetzt soll Intel bei Apple angekopft haben – für finanzielle Unterstützung und Partnerschaft. Kann das sein?
Ja, Intel wurde laut aktuellen Berichten tatsächlich bei Apple vorstellig und verhandelt über eine mögliche finanzielle Unterstützung sowie eine strategische Partnerschaft, ähnlich wie Microsoft Apple 1997 durch ein Investment und die Zusage für Office-Software rettete. Die Gespräche befinden sich aber noch in einem frühen Stadium und sind bislang weder offiziell bestätigt noch konkretisiert worden.
Intel steckt aktuell unter Druck und sucht nach prominenten Investoren, um seine Strategie als Auftragsfertiger für andere Chipfirmen voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit in den USA sicherzustellen. Nvidia und die US-Regierung haben bereits Milliarden in Intel investiert, aber Intel ist auf weitere Partner angewiesen, um finanzielle Stabilität zu sichern. Apple wäre als Investor ein starkes Vertrauenssignal für Intel, zumal frühere Partnerschaften bestanden. Apple war bis 2020 Großkunde bei Intel, verwendet nun aber eigene Chips, die von TSMC gefertigt werden.
Für Apple könnte ein Investment strategisch interessant sein, um sich unabhängiger von TSMC zu machen – angesichts globaler Unsicherheiten ein möglicher Vorteil. Eine Rückkehr zu Intel-Prozessoren in Macs gilt jedoch als unwahrscheinlich; denkbar wären stattdessen Kooperationen in Chipfertigung und Packaging, vor allem, falls Apple künftig Intels Produktionskapazitäten nutzen will. Die Intel-Aktie hat auf die Gerüchte positiv reagiert, was die Bedeutung möglicher Partnerschaften für den Markt unterstreicht.
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Bislang handelt es sich um frühe, nicht abschließend bestätigte Gespräche, bei denen es um eine Kapitalbeteiligung und strategische Zusammenarbeit geht. Eine Rettungsaktion wie 1997 ist das nicht, vielmehr versucht Intel mit Partnern wie Apple einen Turnaround zu schaffen und seine Rolle als Produktionsdienstleister auszubauen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten – noch gibt es keine offizielle Einigung oder konkrete Details zu Summen und Kooperationen.

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