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Flüssig bleiben mit Apple

apple liquified by midjourney

Menschen und Märkte am Mittwoch. Apple steht unter Druck. Der Aktienkurs fällt. AI läuft noch nicht. Der COO geht. Ist Tim Cook ein guter Manager in dieser Zeit? Spoiler: der beste, den Apple gerade haben kann.

Die Apple-Aktie hat seit ihrem Hoch Ende 2024 rund 16 bis 20 Prozent an Wert verloren und schwankt derzeit um 181 Euro. Anleger und Analysten zeigen sich angesichts der Entwicklung beunruhigt und fordern zunehmend strategische Veränderungen.

Insbesondere im Bereich generativer KI gilt Apple als Nachzügler. Die eigene AI wurde als Apple Intelligence zwar für iOS und Macs angekündigt, aber bleibt mindestens ein Jahr technologisch hinter den größten Wettbewerbern wie Google, Microsoft und OpenAI zurück. Die Siri-Revolution lässt weiter auf sich warten; zentrale, fortschrittliche KI-Features sollen erst 2026 kommen. Branchenkenner werfen Apple vor, das KI-Rennen verschlafen zu haben.

Und ausgerechnet der Apple-Manager, der als Cook-Nachfolger gesehen wurde, verlässt das Unternehmen nach fast 30 Jahren. Die Nachfolge von Jeff Williams, als COO eine Leitfigur der operativen Apple-Geschäftsführung, übernimmt der erfahrene Sabih Khan, was als Kontinuitätssignal gewertet wird, aber das Unternehmen dennoch weiter destabilisieren könnte.

Für Tim Cook spricht jedoch der Marktwert von Apple. Dieser hat sich unter seiner Führung vervielfacht. Dazu ist er bekannt für seinen demokratischen, konsensorientierten Führungsstil. Cook fördert Teamarbeit, bezieht Führungskräfte aktiv in Entscheidungen ein und delegiert Verantwortung bewusst weiter, anders als Steve Jobs‘ in seiner sehr direkten Art. Cook wird von vielen Mitarbeitern als ruhig, analytisch und inspirierend beschrieben. Seine Fragetechnik hält das Team auf Trab und unterstützt Innovationen.

Aber bei aller Stärke im operativen Geschäft, bei Lieferkettenoptimierung und Finanzeffizienz fehlt seit Jahren eine bahnbrechende Produktinnovation. Die letzten wirklich disruptiven Produkte wie iPhone und iPad stammen aus der Jobs-Ära. Cook baut zwar Bestehendes aus, kreiert aber keine neuen Revolutionen, denn Apple Watch und Apple Vision Pro sind nur Zubehör, nichts Eigenes.

Apples zögerliche Haltung im Bereich KI wird zunehmend als Führungsproblem ausgelegt. Kritische Stakeholder werfen Tim Cook eine zu vorsichtige, langsamere Entscheidungsfindung und mangelnde Vision vor. Forderungen nach mehr Mut bei Übernahmen und in der KI dominieren die aktuelle Diskussion. Dennoch ist Tim Cook ein sehr kompetenter, effizienter Manager, gerade im operativen Tagesgeschäft und Finanzmanagement. Er hat Apple wirtschaftlich erfolgreich gehalten, ist jedoch kein Visionär wie Steve Jobs. Spätestens im KI-Zeitalter fordern Investoren und Beobachter von Cook mehr Mut, Tempo und technologische Führungsstärke. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob Cook Wandel gestalten oder nur verwalten kann.

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