Keine Hexerei In den letzten Monaten stellen digitale Spiegelreflexkameras zwar immer neue Auflösungsrekorde auf, blieben aber in den Geschwindigkeiten hinter ihren analogen Pendants zurück. Mit der D2H kehrt nun Nikon diesen Trend um: Die für die Anforderungen der Sport- und Reportagefotografie optimierte Kamera zieht mit dem analogen Modell F5 gleich oder überrundet es sogar, bleibt in seiner Auflösung aber – durchaus zielgruppengerecht – auf 4 Megapixel beschränkt. Die D2H kann bei voller Auflösung 8 Bilder pro Sekunde aufnehmen (40 Bilder in Folge) und in Nikons Raw-Format NEF, als JPEG oder in beiden Formaten zugleich speichern, hat eine Auslöseverzögerung von nurmehr 37 Millisekunden und reduziert die Dunkelphase aufgrund des hochschwingenden Spiegels auch im Serienbildmodus auf 80 Millisekunden. Für die hohe Geschwindigkeit ist unter anderem ein von Nikon entwickelter Bildwandler in einer CMOS-ähnlichen Technologie verantwortlich, der über zwei parallele Kanäle besonders zügig ausgelesen werden kann. Von den 11 über fast das gesamte Bildfeld verteilten Autofokusmessfeldern sind neun besonders empfindliche Kreuzsensoren, die für eine zuverlässige Fokussierung auch bei schlechtem Licht oder bei Verwendung weniger lichtstarker Objektive sorgen. Der Weißabgleich basiert auf den Messwerten des internen Weißabgleichssensors, einer Auswertung der Daten des Bildwandlers und einem externen Sensor, der auch Leuchtstoffröhrenlicht an dessem charakteristischen Flackern erkennen kann.
Das aus einer Magnesiumlegierung gefertigte, relativ kompakte Gehäuse ist mit einem Hochformatauslöser und einem 2,5-Zoll-Display ausgestattet; die Energieversorgung übernimmt ein Lithium-Ionen-Akku. Die auf CompactFlash-Karten gespeicherten Aufnahmen kann man über einen USB-2.0-High-Speed-Port auf einen angeschlossenen Computer übertragen – die im professionellen Bereich verbreitetere FireWire-Schnittstelle wird leider nicht unterstützt – oder mit dem optionalen WiFi-Modul WT-1 über das Funknetz eines der allgegenwärtigen WLAN-Hotspots auf einem FTP-Server abgelegen. Die D2H soll im Oktober zu einem Preis von rund 4000 Euro in den Handel kommen.
Zeitgleich mit der D2H stellte Nikon das Blitzgerät SB-800 und drei neue Objektive vor, neben einem bildstabilisierten Telezoom mit dem Brennweitenbereich 200 bis 400 Millimeter auch zwei besonders auf die Anforderungen der Digitalfotografie abgestimmte DX-Nikkore. Das Weitwinkelzoom AF-S DX 17–55 mm/2,8 G IF-ED deckt einen Brennweitenbereich von umgerechnet 25,5 bis 82,5 Millimeter ab, während das AF DX Fisheye-Nikkor 10,5 mm/2,8 G ED an der Nikon D2H oder D100 einen Bildwinkel von 180 Grad erfasst. Das Tele- wie das Weitwinkelzoom fokussieren mit ultraschallgetriebenen Silent-Wave-Motoren. Mit dem weiteren Ausbau des Nikon-Systems widerlegt der Hersteller gleichzeitig in der Fachpresse geäußerte Gerüchte, er plane die Ablösung des bislang verwendeten Objektiv-Bajonetts.
Weiterführende Informationen
www.nikon.de


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