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Software-Agenten machen Touristen mobil

CRUMPET in der Hand Ein Tourist bewegt sich mit einem Handy-ähnlichen Gerät durch die fremde Stadt. Auf dem Display erkennt er seinen Standort, ruft Informationen in Schrift und Bild über die umliegenden Sehenswürdigkeiten ab und lässt sich auf dem digitalen Stadtplan den Weg dorthin zeigen. Außerdem kann er sehen, ob es in der Nähe eine Sushi-Bar gibt, und wo am Abend ein Jazzkonzert stattfindet. Und das Erstaunliche: Dieses Gerät funktioniert in Heidelberg genauso wie in London oder Helsinki. Was wie Zukunftsmusik klingt, ist zum Teil bereits Realität geworden – im Forschungsprojekt CRUMPET, das von der Europäischen Union gefördert wurde und jetzt nach einer Laufzeit von zwei Jahren erfolgreich zu Ende ging. Acht internationale Partner aus Forschung, Wissenschaft und Industrie arbeiteten in CRUMPET zusammen. Mit dabei war auch das European Media Laboratory (EML), Heidelberg.

Elektronische Dienste wie zum Beispiel digitale Tourenplaner oder Restaurantführer existieren schon heute, sind aber nicht miteinander verknüpft. Eine zentrale Datenbank zum Beispiel für ganz Europa, die alle Informationen bündelt, wäre zu aufwändig und zu teuer. Hier hilft CRUMPET (der Name steht für "Creation of user-friendly mobile services personalised for tourism"): Das System kann eine Fülle unterschiedlicher Dienste integrieren und einem leistungsfähigen Funknetz zur Verfügung stellen. Möglich wird dies durch innovative Agenten-Technologie. Agenten sind Software-Komponenten, die selbstständig agieren, miteinander kommunizieren und kooperieren.

In Heidelberg und Helsinki wurde CRUMPET bereits erfolgreich getestet – allerdings fehlt für einen flächendeckenden Einsatz das umfassende Funknetz. Die Agentenplattform eignet sich als technische Infrastruktur sowohl für den UMTS-Standard als auch für drahtlose lokale Funknetze (W-LAN).

An CRUMPET nahm als deutsche Einrichtung neben dem EML das Fraunhofer Institut für angewandte Informationstechnik, St. Augustin, teil. Die britische Queen Mary University of London koordinierte das Projekt, weitere Partner waren die Universität Helsinki (Finnland) und Unternehmen aus der Telekommunikationsbranche (Sonera/Finnland, Emorphia/Großbritannien, Nortel Networks und Portugal Telecom Inovaçïo).

Weiterführende Informationen
www.villa-bosch.de

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