tech

ZEE Zaboura Eichstaedt Experience

Die Zeit verfliegt,…jetzt ist der 28.09. schon wieder gut eine Woche vorbei…und erst jetzt komme ich zu diesem längst überfälligen Eintrag…

Aber das ist wahrscheinlich sogar nur von Vorteil…denn wer einmal die Gelegenheit hatte einer Zaboura Eichstaedt Experience (ZEE) beizuwohnen, der ist wahrlich enorm bereichert und muss sich erst einmal darüber
klar werden was überhaupt passiert ist.
Von sich selbst behaupten Nadia Zaboura und Björn Eichstaedt, die beiden Masterminds des Projekts, „Digital Performance Art“ zu bieten, die „Truth, Art [und] Empathy“ an das Publikum transportiert.
Und das ist keineswegs übertrieben.
Gegründet hat sich ZEE auf der CeBIT 2009 am Rande der „Webciety iPhone Performance“.

Was das besondere an dem Projekt ist?! Nun, es geht um kreative Erlebnisse auf der Bühne, die das Publikum durch Stimmungen einzufangen sucht und dadurch sublim Botschaften vermittelt,
die mehr als nur zum Denken anregen und schon auf einer Ebene unterhalb des Bewußtseins operieren. Eine ZEE-Performance lädt das Publikum sozusagen zur kollektiven Meditation ein.
Wer sich darauf einläßt spürt die Kraft und die Energie, die eine gute Meditation mit sich bringen kann.
Dabei kommen als Instrumente das iPhone und die Nintendo DS zum Einsatz. Mit verschiedenen Apps – unter anderem Bloom von Brian Eno – werden Sounds erzeugt die unterschiedliche
Gefühle und Stimmungen auslösen.

Wenn man ZEE musikalisch beschreiben wollte, so fallen unwillkürlich parallelen zu Anne Clark und überhaupt zur Dark Wave auf ebenso wie zu den elektronischen/synthesiser
Pionieren von Kraftwerk oder eben Jean Michel Jarre.
Auch Brian Eno, der Innovator der Ambient Musikszene und Bewußtseinsmusiktheoretiker, ist unverkennbar – auch und nicht zuletzt dank des Einsatzes dreier seiner Apps bei der Klangerzeugung – eine Inspiration der ZEE. Dabei kommt eindeutig eine eigene Handschrift aber nicht zu kurz, die unverkennbar die dem Grundkonzept der Performance geschuldet ist.

Dabei wirkt Björn Eichstaedt qua als Dirigent der freiwillig und zufällig zusammengewürfelten Performer. Nadia Zaboura umrahmt mit Ihrer Stimme den Kontext und bildet zugelich einen harmonischen Konterpunkt.

In München auf der iPhone-Performance am 28.09.2009 im icamp/neues theater münchen wurden die beiden noch durch den „Pixelschubser“ Benjamin Jantzen flankiert, der während der Audioperformance gleichzeitig visuelle Kompositionen an die Leinwand zauberte und damit die Performance zu einer Audio-Visuellen-Symphonie erhob.

Sicher, eine ZEE-Performance ist nicht jedermanns Geschmack und dass obwohl man durchaus von gefälligen Klangwelten gleich einer Welt in Ruhe im Gegensatz zum „Leben im Ungleichgewicht“ (Koyaanisquatsi) eines Godfrey Reggio reden kann. Wobei, „Gegensatz“ ist das falsche Wort,…vielmehr verhält sich eine ZEE-Performance genau gegenläufig und bringt das Ungleichgewicht des Publikums bis zum Ende einer Performance wieder in den Einklang mit dem Weltganzen.
Nicht ungleich einer westlichen heranhgehensweise an das Ziel, den Urton, den transzendenten Urklang, das weltumspannende „Om“ zum Klang im Publikum und in Einklang mit ihm zu bringen.

Kurz, eine ZEE ist eine Kollektiv-Meditave-Ambient-Erfahrung. Das Geniale, naheschon Paranoide ist dabei der Einsatz gerade der technischen Mittel, die für die Welt im Ungleichgewicht stehen um eben wieder ein Equilibrum herzustellen. Dabei lebt die Erfahrung von den persönlichen Eindrücken, die Publikum und Perfomer während der Performance miteinander verschmelzen lassen. Es verblassen dabei die Grenzen des Subjektiven und werden im Idealfall sogar komplett aufgelöst.
Info: ZEE

Kommentare sind geschlossen.

Powered by WordPress. Designed by Woo Themes

%d Bloggern gefällt das: