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Bannerwerbung: Rest in Peace

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Fügungsbruch in der Werbewirtschaft. Content Blocker führen aktuell die Liste der beliebtesten Apps an. Dies sind unter anderem Blockr ( 0,99 Euro ), Crystal ( 0,99 Euro ) und Purify Blocker ( 3,99 Euro ). Peace ( 2,99 Euro ), das inzwischen nicht mehr erhältlich ist, und Crystal habe ich bereits erfolgreich im Einsatz. Blockr und Purify sind jedoch auch einen Blick wert.

Mobile Werbeblocker führen einen Wandel herbei, und zwar den langsamen Tod des Web im Zuge des Dreikampfes zwischen Apple, Google und Facebook.

Apple nimmt Google seine wichtigste Einnahmequelle – die Werbung. Apple schneidet über blockierte Social-Widgets Dienste wie Facebook von werberelevanten Tracking-Daten ab. Publishern und Marketern gehen kurzfristig Anzeigenumsätze verloren. Mittelfristig werden Medien neue Werbeformen entwickeln, aber langfristig wird sich das Web wandeln, weil ausgeblendete Anzeigen letztlich zu geringeren Investitionen in redaktionelle und mediale Angebote führen werden.

Unabhängig davon, ob man selbst Inhalte filtert oder sich die volle Packung an Behavioral Targeting, Geo-Tracking, iBeacons und touchpoints customer journey gönnt, bekommt man jetzt die Kontrolle zurück über die Bits und Bytes die vom eigenen Megabyte-Kontingent im Mobilfunk geladen werden und die zum Teil – jedenfalls in Deutschland – teuer bezahlt werden. Content-Filter verändern die Inhalte, die man zu sehen bekommt. Rückwirkend werden sich auch die Inhalte ändern, die erstellt werden: Mehr Huffington-Buzzfeed-Posts, mehr Katzenvideos und vielleicht sogar mehr Pay-Walls vor den Premium-Inhalten.

Und das drückt sich wahrscheinlich im Unbehagen aus, das Marco Arment als Entwickler des Content-Blocker Peace gerade spürt und ertragen soll: Just doesn’t feel good.

I’ve pulled Peace from the App Store. I’m sorry to all of my fans and customers who bought this on my name, expecting it to be supported for longer than two days. It’ll keep working for a long time if you already have it, but with no updates.
[ Marco Arment, marco.org ]

Wer sein Geld zurück haben möchte, weil die App nur zwei Tage im Angebot war, kann es gerne zurückfordern. Arment verweist auf einen Artikel bei iMore.com, der erläutert, wie man aus dem eigenen iTunes-Konto eine Erstattung anfordert.

Marco Arment erlebt seinen Flappy-Bird-Moment. Seine Entscheidung verdient Respekt, denn der bevorstehende Wandel wird nachhaltig sein.

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  1. Apple entfernt Ad-Blocker und andere Apps - 12. Oktober 2015

    […] Bedenken entwickelte App-Entwickler Marco Arment. Er zog nach zwei Tagen seinen Ad-Blocker Peace zurück. Apple erstattete sogar allen Käufern der App den Kaufpreis von 2,99 […]

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