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COP 21: Aktivisten ändern Anzeigen

UN-Klimakonferenz in Paris 2015 (30.11-11.12). Während Klima-Aktivisten das Stadtinventar in Paris betrollen, machen sich Milliardäre um Bill Gates herum auf, in innovative Projekte zu investieren. Für besseres Klima und für noch mehr Geld. Wegen der November-Anschläge in Paris (13.11) gilt in der französischen Hauptstadt nämlich der Ausnahmezustand, und zwar noch bis zum Februar 2016. Mit der Begründung der Terrorabwehr sind unter anderem Demonstrationen im Zusammenhang mit der Klimakonferenz in Paris abgesagt. Einige Aktivisten sollen nach eigenen Angaben mit einem Hausarrest belegt sein. Sie wollen aber trotzdem demonstrieren und machen dies auch auf besonders kreative Art und Weise: Tausende stellen ihre Schuhe am Sonntag (29.11) auf den Place de la République. Dort wollten sie für den Klimaschutz demonstrieren.

nicoleghio Eine weitere kreative Aktion nennt sich Brandalism.co.uk. 82 Künstler aus 19 Ländern druckten 600 Plakate und installierten diese auf Werbeflächen in Paris. An Bushaltestellen treffen Passanten nun auf die teils verstörenden Aussagen. Ein paar Beispiele: Volkswagen entschuldigt sich, erwischt worden zu sein. Air France gibt sich als Teil des Problems aus. Und Mobil Oil gesteht, wieder besseren Wissens auf fossile Brennstoffe gesetzt zu haben. Nicht zuletzt wird eine verbesserte Version des Green-Washing versprochen.

Die Welt steht an der Schwelle zum Selbstmord
[ Papst Franziskus, spiegel.de .. ]

Die laufende Klimakonferenz ist die 21. ihrer Art. Seit zwei Jahrzehnten wird bei den Vereinten Nationen um den Klimaschutz verhandelt. Diesmal gibt es schon vorab einen Vertragsentwurf. Frankreichs Präsident Francois Hollande spricht bei cop21.gouv.fr von einem historischen Moment. 150 Staats- und Regierungschefs sind nach Paris zum Weltklimagipfel gekommen. Vielleicht wird es dort gelingen, einen Kompromiss zu finden. Denn Klimaforscher warnen: Wenn es nicht rasch gelingt, die weltweiten Emissionen zu begrenzen, wird der Klimawandel die Erde nachhaltig verändern. Die Folgen seien schon jetzt kaum absehbar.

Zunehmende Wetter-Extreme, Anstieg der Temperaturen, Eisschmelze an den Polen und von Gletschern sowie ein steigender Meeresspiegel sind nur ein Teil. Dazu kommen Artensterben, Missernten und Migration durch den Klimawandel, weil bestimmte Regionen etwa durch Wassermangel oder Überschwemmungen unbewohnbar werden. Aber wie schon bei vorherigen Veranstaltungen dieser Art läuft eine Konfliktlinie zwischen Industrie-Nationen, Schwellenländern und sogenannten Entwicklungsländern. Keiner möchte auf wirtschaftliche Entwicklung verzichten. Dabei gehen die USA und China aber auch England und Deutschland in einigen Projekten voran. In Deutschland ist die Energie-Wende beschlossene Sache. Wenn es nicht die Kohlekraftwerke als Kapazitätsreserve gäbe, wäre es sogar vernünftig. England möchte sich bis 2025 von fossilen Energieträgern wie Kohle verabschieden, während in den USA und China gigantische Solar-Strom-Anlagen gebaut werden. Energie kann erneuerbar und nachhaltig sein.

Mit eigenen Solaranlagen kann jeder von uns dezentral Erzeuger werden. Batterien wie die Powerwall von Tesla oder die deutsche Sonnenbatterie machen unabhängig von Stromnetzen und Enerigeversorgern.

In den kommenden zwei Wochen müssen 195 Staaten ihre Verhandlungen bis zu einem Kompromiss führen. Das könnte schwieriger sein, als an einer technischen Lösung zu arbeiten. Denn Technik und Industrialisierung trieben die CO2-Emissionen in die Höhe. Daher denke ich, dass eine Lösung weniger politischer Natur, sondern technisch sein wird. Besonders vielversprechend ist die Breakthrough Energy Coalition, an der unter anderem Jeff Bezos von Amazon, Richard Branson von Virgin und John Doerr von Kleiner Perkins Caufield & Byers sowie Bill Gates mit seiner Stiftung aber auch Prince Alwaleed bin Talal aus Saudi Arabien und Hasso Plattner von SAP aus Deutschland sowie nicht zuletzt Mark Zuckerberg von Facebook beteiligt sind. Gemeinsam möchte man frühzeitig in innovative Projekte investieren und mit diesen sowohl das Klima schonen als auch Geld verdienen. Dafür ist Bill Gates gerade in Paris. Das könnte klappen.

[ Bild: cop21fr, Bild: @nicoleghio, Video: youtu.be/K4WnZAUOIxI ]

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