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Zensur im Zentrum

World Internet Conference in Wuzhen. Heute endet in Wuzhen – etwa zwei Autostunden von Shanghai entfernt – die vierte Internet-Messe World Internet Conference Wuzhen Summit. Dort sprach unter anderem auch Tim Cook über die Verbindung von Technik und Menschlichkeit, um die Welt der Zukunft ein wenig zu verbessern. Das besprach er auch beim Fortune Forum in Guangzhou [ Video: Fortune Magazine ( 30 min ) ].

Thematisiert wird auch Zensur in China beziehungsweise die eigene Definition von Freiheit im Internet angesprochen.

My hope over time is that some of the things, the couple of things that’s been pulled, come back. I have great hope on that and great optimism on that.
[ Tim Cook, Apple ]

Apple selbst zensiert Apps für seinen App Store. Alle Entwickler haben sich dem zu unterwerfen. Kein Terror, Kein Hatespeech, keine Pornografie und keine Dinge, die Kinder nicht sehen sollten. Tim Cook ist optimistisch, dass Skype, VPN-Apps und andere Anwendungen, die nach chinesischen Vorgaben aus dem App Store entfernt wurden, in Kürze zurückkehren können.
Gemessen an den Erfolgen von WeChat in China benötigt man eventuell bald gar keine anderen Apps mehr.

Apple iPhone hat in China einen Marktanteil von knapp 15 Prozent. In Bezug auf China akzeptiert Tim Cook übrigens die lokale Gesetzgebung. Von der Seitenline könne man den Markt nicht ändern. In Bezug auf verbesserungswürdige Steuergesetze besteht Hoffnung [ reuters.com, sz.de ].

In China wird das Social Credit System getestet. Es überwacht, bewertet und erzieht die Bürger. Privatsphäre ist damit kein Thema mehr [ zeit.de ].

Größer als China ist Facebook. Und die kennen sich auch aus mit Zensur.
Facebook setzt ab sofort Künstliche Intelligenz ein, um suizidgefährdete Nutzer zu erkennen und damit das Streamen von Selbstmord-Videos zu verhindern – und zwar durchaus aus eigenem Interesse. Schließlich sind Suizidstreams schlecht für das Image des Unternehmens und damit schlecht für das Werbegeschäft [ df ].

Bei der Auswahl von möglichen Werbekunden für Immobilien-Anzeigen konnte ProPublica im November noch immer Afro-Americaner, spanische Sprechende und Muslime ausschließen, obwohl Facebook zuvor versprochen hatten, dass racial profiling in Form rassistischer Profile nicht mehr möglich sein soll [ arstechnica.com ]. trump-fake-news-face-book

Noch bevor Facebook selbst mehr Transparenz herstellt bei den politischen Anzeigen sammelt propublica.org Anzeigen und Anzeigen-Motive ein. Und sieh da: Das Team Donald Trump kauft Facebook-Anzeigen, um mit dem Kampfbegriff Fake News die Glaubwürdigkeit der sogenannten Mainstream Media in Frage zu stellen.

Trump befindet sich im Informationskrieg und Facebook hilft ihm.
Gelten soll nur noch eine News, und zwar die von heute.
Das nimmt sehr totalitäre Züge an.

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