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Liquid? Glass!

Liquid Glass Design · Bild: Midjourney Pro und Contra. Software-Redesigns sind riskant, aber Apple hat die Herausforderung angenommen und bei der WWDC25 sein Liquid-Glass-Design vorgestellt. Das neue Liquid-Glass-Design für iOS 26, macOS 26 und andere Apple-Produkte scheint in mehrfacher Hinsicht ein großer Gewinn zu sein. Aber das neue Design hat nicht nur Vorteile, wie wir im Folgenden erörtern – insbesondere auch mit Blick auf hybride Apps für Android und Windows sowie hinsichtlich einer Barrierefreiheit, der sich Apple auch verpflichtet fühlt, auch Nachteile.

Liquid Glass bietet eine beeindruckende, mehrdimensionale Optik mit Transparenzeffekten, die echtes Glas imitieren. Es sorgt für ein modernes, hochwertiges Erscheinungsbild, das sich dynamisch an Licht, Farben und Umgebungen anpasst. Das Design schafft eine einheitliche visuelle Sprache über alle Apple-Geräte hinweg – iPhone, iPad, Mac, Apple Watch, Apple TV und CarPlay. Dadurch wirken Apps und Systemfunktionen konsistent und vertraut, unabhängig vom Gerät.

Elemente reagieren in Echtzeit auf Nutzeraktionen und Kontext. Buttons, Regler und Navigationselemente passen sich intelligent an und bieten flüssige Animationen, die die Bedienung lebendiger und intuitiver machen. Liquid Glass kann sich automatisch an helle oder dunkle Hintergründe anpassen, die Lesbarkeit von Text und Icons verbessern und die Benutzeroberfläche individuell gestalten. Dank moderner Hardware – insbesondere auf Apple Silicon – sind aufwendige Effekte wie Blur, Transparenz und Tiefe performant und stromsparend umgesetzt. Nutzer können die Effekte bei Bedarf reduzieren, um Akku zu sparen. Apple to merge Siri with Claude · Bild: Midjourney

Dennoch können transparente und mehrschichtige Oberflächen zu schlechter Lesbarkeit führen, insbesondere wenn Text über helle oder unruhige Hintergründe gelegt wird. Erste Kritiken bemängeln, dass Buttons und Texte in manchen Situationen schwer zu erkennen sind, was die Bedienbarkeit beeinträchtigen kann. Einige Funktionen und Einstellungen sind durch das neue Design tiefer versteckt oder erst durch Gesten erreichbar, was die Zugänglichkeit für weniger erfahrene Nutzer erschwert. Auf älteren oder weniger leistungsfähigen Geräten könnten die aufwendigen visuellen Effekte zu Rucklern oder höherem Energieverbrauch führen. Apple beschränkt daher die Unterstützung auf neuere Modelle. Nicht zuletzt sind transparente und dynamische Oberflächen für Menschen mit Sehschwächen problematisch, wenn Kontraste nicht ausreichend stark sind oder sich ständig ändern.

Für hybride Apps, die es auch für Android zuvor einfach im Flat-Design hatten, ändert sich durch Liquid Glass wieder vieles. Die Entwicklung und Optimierung für verschiedene Plattformen ist komplexer, da jede Plattform eigene Designrichtlinien und technische Limitierungen hat. Wenn Effekte auf einzelnen Plattformen abgeschwächt oder deaktiviert werden müssen, leidet die Konsistenz des Nutzererlebnisses. Entwickler können mit Liquid Glass aber auch eine konsistente Optik auf iOS, Android und Windows schaffen, da ähnliche Effekte des Glassmorphismus auch auf anderen Plattformen technisch möglich sind.

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Liquid Glass ist ein mutiger Schritt in Richtung immersiver, dynamischer Interfaces mit vielen gestalterischen und funktionalen Vorteilen. Die größten Herausforderungen liegen in der Lesbarkeit, Zugänglichkeit und plattformübergreifenden Umsetzung, insbesondere bei hybriden Apps, die auch auf Android und Windows laufen sollen. Entwickler sollten daher gezielt testen, wie sich Transparenz, Kontrast und Animationen auf verschiedenen Geräten und für verschiedene Nutzergruppen auswirken.

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