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Woman Life Freedom

Woman-Life-Freedom · Bild: Midjourney

Sonntagsfrage. Durch die Luftangriffe von Israel auf den Iran bestehen gute Hoffnungen, das Atomprogramm des Iran auf Jahrzehnte zurückzuwerfen. Aber für die Zivilgesellschaft und insbesondere junge Frauen im Iran sieht es nicht gut aus. Die israelischen Luftangriffe auf den Iran im Juni 2025 haben die regionale Spannung massiv verschärft, doch die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs oder eines Zusammenbruchs des klerikalen Regimes bleibt aktuell begrenzt. Hier meine Einschätzung der Schlüsselfaktoren auf der Basis der aktuellen Lage nach den Angriffen.

Die Angriffe Operation Rising Lion trafen nukleare Einrichtungen, Militärbasen und Wohngebiete, wobei hochrangige Militärs und Zivilisten getötet wurden. Die iranische Führung reagierte mit Vergeltungsschlägen Operation True Promise III und nutzt die Angriffe, um innere Einheit zu beschwören. Videos aus Teheran und Tabriz zeigen jedoch zivile Opfer und zerstörte Infrastruktur, was Kritik an der Regierung verstärkt – etwa durch Bürger, die auf soziale Medien verweisen. Noch werden die Angriffe Israels genutzt, um antiwestliche und nationalistische Stimmungen zu mobilisieren – ein klassisches Ablenkungsmanöver.

Dem gegenüber stehen strukturelle Schwächen des Regimes. Der 85-jährige Ayatollah Ali Khamenei steht vor einer Nachfolgekrise. Es droht ein Machtkampf nach Khamenei. Experten prognostizieren, dass die Revolutionsgarden IRGC die Macht übernehmen könnten, was zu einem schleichenden Regimewandel und in eine Militärdiktatur führen würde.
Die IRGC hat bereits jetzt de facto die Kontrolle über Sicherheit, Wirtschaft und Außenpolitik. Ein Machtvakuum nach Khamenei könnte interne Konflikte zwischen Militär und Geistlichkeit verschärfen.

Hinzu kommt die wirtschaftliche Belastung. Die Kriegskosten und Sanktionen schwächen die Wirtschaft, was Proteste wie die Mahsa-Amini-Bewegung von 2022 neu entfachen könnte. Trotz verbreiteten Unmutes gibt es keine vereinte oppositionelle Kraft. Aber das Regime hat bewiesen, dass es Dissens mit Gewalt, Internetabschaltungen und Massenverhaftungen erstickt. Die IRGC könnte im Falle von Unruhen noch härter durchgreifen. Die Proteste der Vergangenheit waren dezentral und wurden brutal unterdrückt.

Mein Fazit: Ein unmittelbarer Bürgerkrieg oder Regimekollaps ist unwahrscheinlich, da die IRGC die Kontrolle über Sicherheitsapparate und Wirtschaft behält. Langfristig könnte sich das Regime jedoch in eine militarisierte Autokratie wandeln, die weniger ideologisch und mehr nationalistisch geprägt ist. Entscheidend bleibt, ob wirtschaftliche Not oder Machtkämpfe nach Khamenei die Stabilität untergraben. Die aktuellen Angriffe beschleunigen diese Dynamik, führen aber vorerst zu mehr Repression statt Revolution.

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