
#twittwoch im Netz der Netze. Elon Musks neuer Chatbot Ani verspricht emotionale und erotische Nähe – ein digitales Gegenüber, das Zuneigung simuliert, wo echte Beziehung fehlt. Doch Kalifornien, die Geburtsstätte vieler technologischer Träume, verlangt inzwischen genau das Gegenteil: Transparenz. Maschinen sollen sagen, dass sie Maschinen sind.
Der Widerspruch ist sinnbildlich für unsere Zeit. Während Silicon Valley versucht, Gefühle zu programmieren, zwingt der Staat zur Ehrlichkeit über deren Künstlichkeit. Musk verkauft Emotionalität als Produkt, Kalifornien verteidigt Authentizität als Prinzip. Zwischen beiden steht die Gesellschaft – fasziniert, einsam und zunehmend unsicher, ob sie mit einem Menschen oder einem Algorithmus spricht, wenn sie beim Kundendienst anruft.
Der neue Grenzverlauf verläuft nicht zwischen Ethik und Innovation, sondern zwischen Sehnsucht und Wirklichkeit. Wenn Maschinen lieben dürfen, müssen wir lernen, sie trotzdem als Maschinen zu sehen. Das sind wir uns selbst schuldig, wenn wir uns lieben.

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