Jobs Zum Glück hat Volker Engel seinen Oscar schon 1996 bekommen. In den nächsten Jahren könnte es schwierig werden, mit Katastrophenfilmen wie
Independence Day, für den der Deutsche die Spezialeffekte beisteuerte, einen Blumentopf zu gewinnen.
Zu sehr hat sich die Realität den Fantasien der Alptraumfabrik Hollywood angeglichen. Trotzdem müssen sich Digital Artists wie Engel um die berufliche Zukunft keine Sorgen machen.
Kaum ein filmerisches Erzeugnis kann auf digitale Tricks verzichten. Unsere Absolventen kommen alle gut unter. Es gibt auf dem Markt einen riesigen Bedarf, sagt Sven Pannicke vom Fachbereich Animation der Filmakademie in Ludwigsburg (Baden-Württemberg). Die Aufgaben der Digital Artists reichen vom Retuschieren und Korrigieren bis zum Erschaffen künstlicher Bildwelten in Computerspielen oder Spielfilmen. Jüngstes Vorzeigewerk der Branche ist der Streifen Final Fantasy, bei dem alle Charaktere aus Bits und Pixeln bestehen.
Jedoch ist der Computer auch für Digital Artists nur ein Werkzeug. Deshalb üben sich Studenten der privaten
German Film School for Digital Productionin Elstal bei Berlin in den ersten Monaten im altmodischen Zeichnen. Bei der Produktion eines klassischen Zeichentrickfilms sollen sie sich mit Bewegungsabläufen vertraut machen – eine Kenntnis, die selbst komplexe Computerprogramme nicht ersetzen.
Zweieinhalb Jahre dauert die Ausbildung in Elstal. Das ist deutlich kürzer als an anderen Hochschulen, wo vier bis viereinhalb Jahre veranschlagt werden.
Wir können das in dieser Zeit aber auch nur schaffen, weil es kaum Semesterferien gibt und Studenten oft eine Sechs-Tage-Woche einlegen müssen, so Willim.
Die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) in Potsdam-Babelsberg bietet einen auf acht Semester angelegten Studiengang, der auch die neuesten! computergestützten 3D-Verfahren umfasst. Stärker auf klassische 2D-Animation im Stil Walt Disneys ist dagegen das neue einjährige Weiterbildungsprogramm Trickfilm/Animation an der Internationalen FilmSchule (IFS) Köln angelegt.
Das Gleiche gilt für die 14-monatige Ausbildung an der privaten animation-school-hamburg, die pro Monat mit 300 Mark zu Buche schlägt.
Nicht viel mehr als Grundkenntnisse in digitaler Bildbearbeitung werden an Fachhochschulen in den Studiengängen Kommunikationsdesign oder Visuelle Kommunikation vermittelt.
Ralf Ott hat nach einem solchen Studium erst als Praktikant, dann als Assistent bei dem Medienunternehmen Das Werk weitergemacht:
Ich habe das damals als Aufbaustudium betrachtet.
Heute leitet Ott die Niederlassung in Frankfurt und ist für die Einstellung neuer Digital Artists zuständig.
Da die Hochschulen die Nachfrage nicht decken, bekommen auch Quereinsteiger und Autodidakten eine Chance.
Die aber haben laut Ott oft ein spezifisches Problem:
Freaks in Sachen Computergrafik sind häufig extreme Charaktere. Als Digital Artist darf man aber kein Eigenbrötler sein, sondern muss im Team arbeiten können.
Die Verdienstmöglichkeiten für Digital Artists sind hervorragend. Freischaffende Spitzenkräfte kommen schon einmal auf einen Tagessatz von mehr als 1500 Mark. Ein Hochschulabsolvent steigt bei Das Werk mit etwa 5500 Mark brutto ein.
Auch Katastrophen wie jetzt in New York können dem Beruf nicht wirklich etwas anhaben: Die TV-Sender brauchen immer Futter, sagt Ralf Ott.
Und wenn es sich um die Simulation des Flugzeug-Einschlags in das World Trade Center handelt.
Weiterführende Informationen
German Film School for Digital Production
Filmakademie Ludwigsburg
HFF Potsdam
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