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Schluss machen mit Facebook

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It’s complicated. David McCandless visualisiert Daten. Die Grafik zeigt, wann sich Paare trennen. Es gibt einen Frühjahrsputz vor Ostern und viel Stress vor Weihnachten (Weihnachtsstress? Kannste haben). Die meisten Trennungen erfolgen am Montag und folgen somit einem enttäuschenden Wochenende. Ihren Sommer wollen die meisten Menschen als Single erleben. Dazu kommen Spitzenwerte für den Valentinstag und den 1. April, während zu Weihnachten die Hemmschwelle zu hoch zu sein scheint. Die Daten stammen aus über 10.000 Status-Updates bei Facebook und sagen sehr viel über den Menschen.

Nun sorgt Facebook dafür, dass noch mehr Menschen gefunden werden, und zwar ein wenig verdreht als Reminder: Finishing the Removal of an Old Search Setting – als Erinnerung zur Komplettierung der Entfernung einer Alten Such-Einstellung. Man konnte sich selbst von der Suche ausschließen. Das geht jetzt nicht mehr. Innerhalb von Facebook sind ab sofort alle Profile öffentlich. Über eine Funktion namens Graph Search sieht jeder jeden.

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In der vergangenen Woche schrieb ich, Facebook und Twitter wollen ihre kaputte Suchfunktion vermarkten. Für Facebook möchte ich berichtigen, Facebook will Menschen vermarkten – seine Nutzer. Eure Likes. Daher müssen mehr Menschen gefunden werden.

Allfacebook.de wertet seit Jahren die Nutzerzahlen aus, aber das hat Mister Zuckerberg vor einigen Monaten verboten. Möglicherweise zeigt die Kurve nicht mehr nach oben, jedenfalls findet man nur noch die Zahlen vom 15.06.2013.
[ Facebook-Aussteiger im Perlenschwein-Blog ]

Was viele nicht wussten: Das verborgene Profil war trotzdem über Links an Likes oder Kommentaren im Newsfeed von gemeinsamen Bekannten erreichbar. Durch den Wegfall der Einstellung liegt es an jedem selbst, verantwortungsvoll zu entscheiden, welche Party-Einladung, welches Katzenbild und welches Beziehungsstatus-Update für wen sichtbar sein soll. Beständig werden bei Facebook Nutzerrechte geschliffen. Das hat Methode, die in einem größeren Kontext steht.

Für den Datenschutz soll der Einzelne verantwortlich sein. Dabei entzieht sich Facebook lokaler Gerichtsbarkeit, wie die jüngste Entscheidung am Verwaltungsgericht in Schleswig zeigt:

[Das Gericht] ließ offen, ob und in welchem Umfang die Erfassung von Daten der Nutzer der Fanpage zur Verletzung von Datenschutzrechten führt. Jedenfalls sei der Betreiber einer Fanpage hierfür datenschutzrechtlich nicht verantwortlich. Die Verantwortlichkeit ergebe sich aus dem Bundesdatenschutzgesetz und der Europäischen Datenschutzrichtlinie (von 1995).
[ schleswig-holstein.de/OVG ..]

Justiz, Politik und Konzerne nutzen das Internet als rechtsfreien Raum. Das transatlantischen Freihandelsabkommen TAFTA regelt Urheberrechte und Verwertungsrechte nicht aber persönliche Schutzrechte und wird schlimmer als ACTA.

Von Mikkelsen gibt es eine App namens Timely bei iTunes für iPhone. Damit kann man gut festhalten, was man mit der Zeit gemacht hat, die man ohne Facebook spart, wenn man nun endlich mal sein Facebook-Konto löscht.

Grafik von Mathias Mikkelsen aus youtu.be/pLqjQ55tz-U, dort ab Minute 6. [ via ]

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