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Charlie Hebdo: Mehr Aufklärung

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Charlie weint. Paris hat sein 911 bekommen. Nach dem Anschlag auf die Redaktion des Magazin „Charlie Hebdo“ in Paris ist die Identität der Täter geklärt. Spezialtruppen suchen nord-östlich der Hauptstadt nach den Brüdern Kouachi. Im Süden von Paris gab es eine weitere Schießerei sowie landesweit einige Übergriffe auf Moscheen und Gebetsräume.

Die darf man jetzt nicht in Sippenhaft nehmen, aber darin sind die Rechten an Rhein und Rhône und in Rom ja wahre Meister. Die Nazis ersetzen den Propheten durch einen starken Führer und ihren Kopf durch den „gesunden Menschenverstand“. Dazwischen sind Muslime die armen Schweine. Religiöse Menschen können an sich arbeiten: Es gibt keine religösen Gefühle. Diese Einsicht braucht Zeit. Man muss aber immer fragen, welchen Anteil die Kirche an der Aufklärung in Europa hatte? Zum Beispiel bei Kreuzzügen, Galileo Galilei und Charles Darwin sowie über den Zeitraum von mehr als 350 Jahren der Spanischen Inquisition. Pegida, die neuen Rechten und der Islam haben die Aufklärung erst noch vor sich. An allen radikalen Menschen müssen wir arbeiten: Es lebe der Witz!

Religion (und so manch andere Weltanschauung) ist Wahnsinn im Kleide der Rationalität, Satire und Komik Rationalität im Kleide des Wahnsinns. Das eine muß das andere mißverstehen. Deshalb werden Vertreter des heiligen Ernstes der Komik stets mit Zorn begegnen. Und es ist ihr gutes Recht.
[ Tim Wolff, Titanic

Die Brüder Said und Cherif Kouachi standen unter der Beobachtung der französischen Sicherheitsbehörden. Laut Le Monde waren die Ermittler den Brüdern nun auf die Spur gekommen, weil der Personalausweis von Said in einem zurückgelassenen Auto entdeckt wurde. Das gibt Sonderpunkte für die Ausführung. Das mit der Überwachung funktioniert also wunderbar.

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Morgen geht es weiter. Die kommende Ausgabe von Charlie Hebdo wird in Millionen-Auflage erscheinen. Möglich machen dies sowohl eine Spende von Google in Höhe von 250.000 Euro an den Digital Press Fund als auch weitere finanzielle und personelle Unterstützung durch Le Monde, France Télévisions und Radio France, berichtet theguardian.com.
Amerikanische Medien wie die New York Times meiden eine Veröffentlichung der Karrikaturen. Dort hat der Terror bereits gewonnen.
Gewonnen hat der Terror auch in Afrika: Boko Haram brennt Baga nieder. Die Stadt Baga liegt im Bundesstaat Borno an der Grenze zum Tschad. In Nigeria starben im vergangenen Jahr mehr als 2000 Menschen durch den islamisch-motivierten Terror. Charlie weint. Was für eine gottlose Barbarei.

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