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Ein Hertz für Tesla

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Sonntagsfahrer. Der Autovermieter Hertz wird etwa ein Drittel der Elektrofahrzeuge in seiner Flotte verkaufen, nachdem diese schneller als erwartet an Wert verloren haben. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag (11.1) mit. Ein Teil des Wertverlustes ist auf die jüngste, massive Preissenkung von Tesla zurückzuführen. Zusätzlich sind vermietete Elektrofahrzeuge häufiger in Kollisionen verwickelt, so Hertz, und ihre Reparatur erwies sich als kostspielig.

Der starke Wertverlust von Elektrofahrzeugen und höhere Reparaturkosten lassen dem Vermieter keine andere Wahl als 20.000 Fahrzeuge zu verkaufen. Das ist ein Rückschlag für die Bemühungen des Unternehmens, Benzinfahrzeuge durch Autos zu ersetzen, die keine Auspuffgase produzieren.

Nachdem Hertz in den ersten Tagen der Corona-Pandemie in Konkurs gegangen war, begannen seine großen Elektro-Ambitionen im Jahr 2021. Das Unternehmen gab bekannt, dass es bis 2022 mehr als 20 Prozent seiner Mietflotte elektrisch betreiben wollte. Zu diesem Zweck bestellte Hertz 100.000 Tesla-Model-3-Limousinen und ließ eine Bestellung über 65.000 Polestar-2-Fahrzeuge folgen.

Anfang 2023 war man noch weit von dem ehrgeizigen Ziel entfernt. Das liegt zum großen Teil daran, dass Tesla nicht in der Lage war, den Auftrag rechtzeitig auszuführen. Elektroautos machen immer noch nur 11 Prozent der gesamten Hertz-Mietflotte aus. Insgesamt umfasst die Hertz-EV-Flotte rund 60.000 Fahrzeuge. Im Nachgang scheint Hertz gar nicht so verärgert darüber, weil im Geschäftsmodell von Hertz die Elektroautos nicht das Allheilmittel sind, die Hertz bräuchte.

Denn unterm Strich sind Autovermieter in erster Linie Gebrauchtwagenhändler, die gegenüber den Autoherstellern Flotten-Rabatte aushandeln und dann nach kurzer, aber auch mitunter intensiven Nutzung im Verleih die Fahrzeuge etwa als Jahreswagen auch noch mit Gewinn verkaufen können. Dieses Geschäftsmodell funktioniert nur, wenn Kunden die Fahrzeuge nicht beschädigen, und, wenn der Lieferant die Preise nicht verdirbt.

Jetzt kauft Hertz wieder Benzin-getriebene Autos, obwohl immer mal wieder vorgerechnet wird, wie günstig auch längere Rundreisen mit dem Elektro-Leihwagen in den USA möglich sind. So will eine Familie vor zwei Jahren lediglich 95 US-Dollar für Strom an Tesla-Ladesäulen bezahlt haben. Die Tankquittung für 2.700 Meilen ( 4.300 km ) hätte bei über 530 US-Dollar gelegen. Insgesamt war der Trip im Tesla trotzdem 300 US-Dollar teurer, weil die Basismiete im Vergleich zum Benziner höher war.
[ nyt, ars, ct, @TeslaNY ]

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