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MACup 10.2003: SCO will für Linux bis zu 699 Dollar pro CPU

Das Unix-Gespenst Ein Gespenst geht um in der Software-Branche – und dieses Gespenst heißt SCO Group. Die Software-Klitsche aus Lindon im US-Bundesstaat Utah hat sich vor allem mit IBM angelegt und verklagte den weltgrößten Computerkonzern auf drei Milliarden Dollar Schadensersatz und Lizenzgebühren. Die Klage richtet sich vor allem gegen das Linux-Geschäft von IBM. Die SCO-Manager wollen aber auch jeden anderen Anwender des freien Betriebssystems Linux zur Kasse bitten.

SCO hatte von Novell 1995 die Lizenzrechte an dem Ur-Unix von AT&T und damit auch den Sourcecode gekauft. Damit reklamiert SCO die Urheberrechte an dem Unix-Code für sich, auf Grundlage dessen IBM sein Unix-System AIX entwickelt hatte. SCO wirft IBM nun vor, urheberrechtlich geschützte Teile von Unix über AIX an die Linux-Gemeinde gegeben zu haben. Da der Code tief im Kernel verwoben sei, hält SCO quasi alle auf dem Markt befindlichen Linux-Versionen für illegal, solange keine Vereinbarung mit SCO geschlossen sei.

Anfang August stellte SCO seine Intellectual Property License for Linux vor. Als „Einführungspreis“ bis zum 15. Oktober verlangt SCO für eine Linux-Server-Lizenz 699 US-Dollar je Prozessor. Danach soll der Preis auf 1399 US-Dollar steigen. Die Lizenz umfasst das Recht auf die Nutzung des geistigen Eigentums von SCO im Linux-Kernel 2.4 und späteren Versionen, allerdings ausschließlich in binärer Form, nicht im Sourcecode. Für eine Lizenz für ein einzelnes Desktop-System verlangt SCO 199, für eine Embedded Linux-Lizenz 32 US-Dollar. Diese Lizenzen haben offenbar nur ein Ziel – nämlich den Vormarsch von Linux zu stoppen.

Lesen Sie in MACup 10.2003 (jetzt am Kiosk), ob das Unix-Fundament von Mac OS X Apple angreifbar macht und Mac OS X noch teurer werden könnte. Autor: Christoph Dernbach

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