tech

Number26 zählt Kunden aus

number26-invite

Nichts mehr wert: Einladung zu Number26

Finanzen am Freitag. Das Berliner FinTech-Unternehmen Number26 trennt sich von einigen Kunden. Die Bank schließt deren Konten. Das sei ein normal üblicher Vorgang, wird berichtet. Kunden der Bank stellen zum Beispiel bei Facebook einen Zusammenhang her zur Anzahl zurückliegender Bargeld-Auszahlungen. Die beste Zusammenfassung bietet deutsche-startups.de: Number26 wirft Kunden raus und versagt bei Krisen-PR.

Ich denke, dass Number26 sich von Kunden mit schlechter Prognose trennen muss, denn die Marge der Bank ist hauchdünn. Konto, Bargeld-Auszahlung und MasterCard sind kostenlos. Die Preisliste bei Number26 zeigt Überziehungszinsen von 8,9 Prozent per Annum. Zinsen werden jedoch kaum bis keine gezahlt. Weder von der Bank noch nennenswert vom Kunden, denn es handelt sich um ein reines Guthabenkonto. Einnahme-Quellen sind Kreditkarten-Transaktionen und Vorteile aus Währungskonvertierungen, wenn Kunden ihre Number26-Kreditkarte im Ausland oder für Online-Bestellungen in Nicht-Euro-Währungen verwenden. Number26 hat zwar keine Filiialen, wohl aber Mitarbeiter und Geschäftsführer, Büroräume und ein Rechenzentrum.

Die App von Numbers26 kennt eine Funktion namens Money-Beam, mit der Bank-Kunden untereinander Überweisungen ausführen können. Das ist ganz pfiffig, kommt aber über den Status von Kunden-werben-neue-Kunden-damit-die-das-auch-können nicht hinaus. Das wirkt wie Growth-Hacking der Nuller-Jahre als Alice-Kunden kostenlos mit anderen Alice-Kunden telefonieren könnten. Damals. Zwei Jahre vor der Einführung der Flat-Rate.

Die letzte große Innovation war vor 20 Jahren die Einführung des Online-Banking. Seitdem hat sich bei normalen Banken nicht viel geändert. Die EC-Card-Pin ist immer noch unsicher, weil der Wechsel auf ein sichereres Verfahren teurer wäre als der Schaden aus der Unsicherheit.
Mit der 22-stelligen IBAN haben die Banken einen umständlichen und fehler-anfälligen Prozeß zementiert. Als Bankkunde kann man nicht erfahren, welche Transaktionsdaten im Rahmen von Swift an die USA übermittelt und im Kampf gegen den Terrorismus und zur Wirtschaftsspionage ausgewertet werden.

Es gibt einiges zu verbessern. Number26 scheint auf dem richtigen Weg, aber disruptiv sind andere. Allen voran Apple Pay, PayPal und BitCoins.

Zu allem Überfluß wird die Deutsche Bank heute von Software-Problemen lahmgelegt. Lastschriften vom 1. Juni wurden am 2. Juni noch einmal abgebucht. So erscheinen sie jedenfalls auf dem Kontoauszug. Der Software-Fehler scheint größer zu sein. Die Bank drückt die Freeze-Taste: Deutsche Bank schaltet alle Kundenterminals in Deutschland ab.

Allgemein stehen die Banken unter Druck. Die Branche legt den schlechtesten Jahresstart seit der Finanzkrise hin:

Für Investmentbanken sind die ersten drei Monate eigentlich die ertragreichsten des ganzen Jahres. Eigentlich, denn diesmal ist alles anders.

Zum Glück läuft es für PayPal gerade auch nicht so gut.
a) In der Türkei verliert PayPal seine Bank-Lizenz.
b) Mangels Masse werden die PayPal-Apps für Windows Phone, BlackBerry und Amazon Fire zum 30. Juni eingestellt.
c) Demnächst lassen sich Abonnements mit PayPal bezahlen.

, , ,

Kommentare sind geschlossen.

Powered by WordPress. Designed by Woo Themes

%d Bloggern gefällt das: