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Museum und Park Kalkriese.

Schlachtenbummel Mehr als 10 000 Menschen starben im Jahr 9 nach Christus in der berühmten Varusschlacht, als drei römische Legionen in den Hinterhalt der unter Arminius geeinten Germanen tappten. An den Sieg erinnert das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald, erst seit 1987 weiß man, dass die Schlacht tatsächlich in Kalkriese bei Osnabrück stattfand. Dort eröffnete jüngst ein Museum, das den Besuchern historisches Geschehen und archäologische Arbeit nahe bringen soll. Für die Ausstattung in den Bereichen Ausstellungsdesign, Grafik und Leitsystem zeichnet Ruedi Baur mit seinem Pariser Büro Intégral Concept verantwortlich.

Im Park leiten Bodenplatten mit aufgeschweißten Texten die Besucher über den "Weg der Römer" – für historische Informationen kam ein moderner Pixelfont zum Einsatz, für Aktuelles eine an die Mantina angelehnte Schrift. Im Museum selbst bewegt man sich in einem Labyrinth zwischen zwei Wandsystemen. Sie repräsentieren die kämpfenden Parteien: Die stählerne steht für die Römer, die hölzerne für die Germanen. Die Ausstellung ist unabhängig von der Gebäudehülle, die als Hintergrund oder als Projektionsfläche einbezogen wird.

Den audiovisuellen Part übernahm das Studio Jangled Nerves aus Stuttgart. Neben den Vitrinen ließen die Designer Monitore ein, in denen auch computerunerfahrene User mit Hilfe eines darunter angebrachten Drehrads navigieren können. Nach Passieren eines unauffälligen Sensors wird der Besucher durch raumfüllende Videoprojektionen schließlich mitten ins Kampfgetümmel versetzt – das Getöse geht ebenso überraschend los wie damals die vernichtende Schlacht für die Römer.

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