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Tetra Pak Kunstförderpreis Karton 02.

Mehr als Milch Zum ersten Mal veranstaltete der Verpackungshersteller Tetra Pak den Kunstförderpreis Karton 02.
Die Ergebnisse der kreativen Auseinandersetzung mit Getränkekartons können sich sehen lassen

Es gibt kein Entrinnen. Tetra Paks gehören zu unserem Alltag wie das Salz in die Suppe. Neben ihrer praktischen Funktion können diese Packungen jedoch auch einen künstlerischen Wert haben. Dieser Meinung war zumindest die Geschäftsführung der Tetra Pak GmbH und rief deshalb einen mit 35 000 Euro dotierten Kunstförderpreis ins Leben. Mitmachen konnten freischaffende Künstler und Kunststudenten. Das Thema war offen – einzige Bedingung, man sollte einen Tetra Pak in das Kunstwerk integrieren.

Ingesamt 727 Teilnehmer fühlten sich inspiriert und schickten eine Arbeit ein – von der klassischen Collage über Objektkunst und Computeranimationen bis hin zu Videoclips war alles vertreten. Keine leichte Aufgabe für die prominent besetzte Jury, der neben dem Tetra-Pak-Geschäftsführer Harry Salonaho zudem noch die Professoren Bazon Brock, Michael Schirner und Jean-Christophe Ammann sowie die stellvertretende "Art"-Chefredakteurin Silke Müller angehörten.

"Recycling, Deponierung oder Reduktion von Abfall verlangen Einfallsreichtum, Augenmaß und nachhaltiges Handeln", so Bazon Brock. "Genau diese Qualitäten sind charakteristisch für die künstlerisch-gestalterische Arbeitsweise unserer Gegenwart." Unter den 43 Finalisten waren letztlich drei, die diese Anforderungen in besonderem Maße erfüllten. Den ersten Preis und 20 000 Euro gewannen Anna Lena und Mia Julika Grau mit ihrem Video "Aufgemacht". Die 20- und 22-jährigen Kunststudentinnen aus Hamburg warfen darin einen voyeuristischen Blick auf ein alltägliches Ritual zivilisierter Nahrungssuche – das Aufmachen von Milchtüten. "Ihre innere Dynamik erhalten die geschilderten Szenen aus dem jedermann bekannten Konflikt zwischen einem ungeduldig-aggressivem Vorgehen und der geforderten kühl-kalkulierten Sachlichkeit im Handeln. Die künstlerische Qualität des Films ergibt sich aus der Balance zwischen der Zerstörungsabsicht und der zielgerichteten Lösung der Aufgabe, die Verpackung zu öffnen", beschreibt Bazon Brock den Videofilm.

Den zweiten Preis und 10 000 Euro bekam Fabian Reimann für seine Arbeit, in der er sich selbst als Erfinder des Tetra Paks in Szene setzt. Der mit 5000 Euro dotierte dritte Preis ging an Toke C. Hebbeln und seinen Film "Der Knaller", in dem sich ein kleiner, zarter Schüler mit einer pfiffigen Idee Ansehen unter den größeren verschafft.

Alle gesammelten Karton-02-Werke können sich Interessierte unter der Adresse www.tetrapak.de anschauen. Und auch im nächsten Jahr soll es wieder einen Kunstförderpreis geben. Also schon mal fleißig Milch- und Safttüten sammeln.

Weiterführende Informationen
www.tetrapak.de

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