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Steve Jobs zeigt iPhone 4

Die Keynote auf Apples diesjähriger Entwicklerkonferenz (WWDC) in San Francisco zu Ende. Steve Jobs hat wie erwartet ein neues iPhone-Modell vorgestellt, das den Prototypen entspricht, die im Vorfeld aufgetaucht sind. Die Highlights des „iPhone4“: Eine viermal so große Bildschirmauflösung und zwei Kameras. Wir fassen noch einmal die wichtigsten Themen der Keynote zusammen.

iPhone 4

iPhone4 lautet der Name des neuen iPhone-Modells. Acht große Neuerungen standen auf der Keynote im Mittelpunkt. Die erste davon ist das Design. Das neue iPhone entspricht dem Design, welches unter anderem Gizmodo im Vorfeld veröffentlicht hat: Es ist flach, vorne und hinten aus Glas, rundherum verläuft ein Stahl-Rahmen. Das „iPhone4“ besitzt eine Frontkamera sowie zwei Mikrofone, eines davon für Geräuschunterdrückung. Ein LED-Blitz unterstützt die reguläre Kamera auf der Rückseite. Wie im iPad verbaut Apple im neuen „iPhone4“ einen Micro-SIM-Karten-Slot. Drei Quer-Spalten durchziehen den Stahl-Rahmen. Sie gehören zur Struktur des Geräts, so Jobs. Die einzelnen Teile des Stahl-Rahmens gehören zum Antennen-System des Geräts. Zweifellos, sagte Jobs, sei das Gerät eines der schönsten Produkte, die Apple je hergestellt habe.

Die zweite große Neuerung ist ein Retina-Bildschirm. Er hat eine deutlich höhere Pixeldichte gegenüber seinen Vorgängern: 326 Pixel pro Zoll. Zum Vergleich: Beim iPhone 3GS sind es noch 163 Pixel pro Zoll. „Es ist außerordentlich“, „Texte sehen aus wie in einem gut gedruckten Buch“, beschreibt Steve Jobs das Display während der Präsentation. Entwickler müssen dafür aber nicht extra die Auflösung ihrer Programme anpassen. Sie laufen weiterhin, nur „schärfer“. Die neue Auflösung beträgt 960 mal 640 Bildpunkte, viermal so viele wie bisher. Das Kontrastverhältnis liegt bei 800:1, zuvor waren es 200:1. Wie bei den MacBooks verbaut Apple-Displays mit IPS-Technologie für knackige Farben und einen guten Betrachtungswinkel.

Und auch beim Innenleben bestätigen sich die Gerüchte: Im Inneren des neuen iPhones steckt Apples A4-Chip, der auch im iPad Verwendung findet. Auch den Akku habe man ein wenig größer gemacht, so Jobs. Sieben Stunden kann man mit dem iPhone 4 über das UMTS-Netz telefonieren, surfen kann man immerhin sechs Stunden. Im WLAN-Netz kann man bis zu zehn Stunden surfen, genau so lange Videos betrachten. Musik hören kann man 40 Stunden, das Gerät besitzt eine Standby-Zeit von 300 Stunden. Neu ist auch der WLAN-Chip: Er unterstützt nun den schnellen 802.11n-Standard, allerdings nur im 2,4 Gigahertz-Bereich.

Apple verbessert auch die Sensorik des Geräts: Das Gyroskop, ein interner Hightech-Bewegungssensor, kann Veränderungen im Raum an sechs Achsen messen.

Die fünfte Neuerung ist ein neues Kamera-System: Statt drei hat die neue Kamera auf der Rückseite nun fünf Megapixel. Auch an einen Kamera-Blitz haben die Entwickler diesmal gedacht, der LED-Blitz ist während der gesamten Aufnahme aktiv und beleuchtet die Umgebung auch während Videoaufnahmen. Zudem nimmt die Kamera HD-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde auf und liefert eine Auflösung von 720p. Mit Apples neuer iMovie-Applikation für das iPhone können Anwender die aufgenommenen Videos direkt auf dem Gerät bearbeiten. Neben Übergängen und dem Aufnahmeort mittels GPS lässt sich auch Musik aus der iPod-Funktion des Geräts zu den Videos hinzufügen. 4,99 US-Dollar wird die iMovie-Applikation kosten.

One-more-thing

Ein One-more-thing: Anwender können nun Video-Anrufe mit der eingebauten Front-Kamera tätigen, aber auch die Kamera auf der Rückseite lässt sich dazu nutzen. Apple nennt das „FaceTime“. Das iPhone kann man dabei hochkant oder quer halten. Dieses Jahr werden diese Telefonate nur in WLAN-Netzen möglich sein. Man müsse erst noch ein wenig mit den Providern arbeiten, so Jobs.

Modelle und Verfügbarkeit, noch keine Preise

Das iPhone 4 gibt es in einer 16- und einer 32-Gigabyte-Variante. Die kleinere Version kostet 199 US-Dollar, das größere Modell 299 Dollar. In Deutschland kommt das Gerät am 24. Juni auf den Markt. Weiterhin wird Apple das iPhone 3GS mit 8 Gigabyte Speichergröße verkaufen, es kostet 99 Dollar.

Schon am 21. Juni können Besitzer eines iPhone 3GS- oder 3G-Geräts das neue „iOS 4“-Betriebssystem kostenlos laden. Es sei angemerkt, dass beispielsweise Multitasking auf dem älteren iPhone 3G-Modell sowie auf dem iPod touch der zweiten Generation nicht mehr funktionieren wird.

Aus iPhone OS wird iOS 4

„iOS 4“ ist der neue Name für Apples neues iPhone-Betriebssystem. Grund dafür dürfte das iPad sein, auch auf ihm wird bald die vierte Version von Apples mobilem Betriebssystem laufen. Anwender können sich über 100 neue Funktionen freuen: darunter Multitasking, Ordner auf dem Homescreen sowie eine einheitliche Inbox, in der alle neuen E-Mails verschiedener Postfächer gesammelt werden.

Zudem hält tatsächlich auch Microsofts Suchemaschine „Bing!“ Einzug ins iOS4, als Alternative zur Google-Suche.

iBooks-App auch fürs iPhone

Wie im März angekündigt, wird es eine Version der iBooks-Applikation für das iPhone geben. Wie in der neuen iPad-Version der Software können Anwender Lesezeichen hinzufügen und PDFs betrachten. So lassen sich PDF-Dateien aus dem Mail-Programm direkt in die iBooks-App verfrachten. Bücher muss man nur einmal kaufen, auch wenn man sie beispielsweise auf iPhone und iPad lesen möchte. Hat man sie einmal gekauft, lassen sie sich kostenfrei auf andere Geräte herunterladen. Lesezeichen und Notizen synchronisiert die Software automatisch zwischen mehreren Geräten.

iAds startet erst im Juli

Ebenfalls im März angekündigt hat Apple „iAds“, eine Werbeplattform für den App Store. Apple will den Entwicklern helfen, auch mit kostenlosen und kostengünstigen Programmen Geld zu verdienen. Klickt ein Anwender auf so ein „iAd“, verlässt er nicht automatisch das Programm – etwas, das bisher für Ärger sorgte. Apple startet die Werbe-Plattform am ersten Juli auf allen Geräten mit dem neuen „iOS 4“.

Und zum Schluss: Neues zum iPad und iBooks

Apple spendiert der iBooks-Applikation auf dem iPad neue Funktionen: Zukünftig wird man über eine Schaltfläche am oberen Rand Lesezeichen hinzufügen können, diese lassen sich dann im Inhaltsverzeichnis einsehen. Außerdem kann man nun PDF-Dateien betrachten, ein Wunsch vieler Anwender. Die synchronisierten Dateien tauchen im Bücherregal der Applikation auf, genau wie geladene E-Books.

Schon im Juli dieses Jahres will Apple das iPad in 19 Ländern verkaufen, bislang sind es zehn. Im Durchschnitt habe jeder iPad-Besitzer 17 Programme aus dem App Store für sein Gerät geladen, so Jobs. Glaubt man fünf großen Verlagen, werden 22 Prozent der E-Books über Apples iBook Store verkauft.

Apple hat auf seiner Webseite den Videomitschnitt der Keynote von Steve Jobs veröffentlicht. Das Video steht in drei Qualitätsstufen zur Verfügung. Zusätzlich gibt es noch zwei Einführungsvideos zum iPhone 4 und zur FaceTime-Funktion.

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