Der SOPA – Stop Online Piracy Act – ist ein gutes Beispiel für hervorragende Lobby-Arbeit und ein Spiegelbild der parlamentarischen marktkonformen Demokratie. Doch aufgeklärte mündige Bürger dürfen nicht hinnehmen, dass aus dem Internet so etwas wie Kabelfernsehen gemacht werden soll. Dort laufen dann seichte US-Produktionen in 3D im Flatrate-Abo und für den Stream von Radio Gaga muss man extra zahlen. So sieht nämlich die Vision der Content-Industrie aus, wenn im Namen der Urheber und des Urheberrechts zensiert wird. Zugleich ist SOPA Ausdruck des letzten Gefechts der alten Medien gegen die neuen. Soziale Netzwerke werden zu Minenfeldern, wenn internationale Konzern ihre Markenrechte durchsetzen – im Fall von Facebook möglicherweise sogar gar nicht so schlecht. Normale Internetnutzung wird kriminalisiert und ein ordentliches Verfahren weitestgehend ausgehebelt. Nicht zuletzt sollen Filterlisten errichtet werden, die auf DNS-Ebene massiv in die Funktionsweise des Internet eingreifen.
SOPA soll Inhabern von US-Rechten erlaubten, Urheberrechtsverletzungen weltweit zu unterbinden, indem Sites mit angeblichen Urheberrechtsverletzungen aus Indizies bei Suchmaschinen entfernt werden und es Dienstleistern wie Paypal und Google Adsense untersagt wird, geschäftliche Beziehungen aufrecht zu erhalten.
Weil mit SOPA auch gegen Wikileaks vorgegangen werden kann, mag es ein Interesse geben, diese Strukturen aufzubauen. Namhafte Blogs, Wikipedia, WordPress, Google, dynDNS und andere Internet-Unternehmen wehren sich gegen SOPA und versuchen ein Umdenken bei den US-Parlamentariern zu erreichen.
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