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Google Street View 2.0

Straßenansicht an der Alster in Hamburg

Straßenansicht vom Harvestehuder Weg an der Alster in Hamburg.

Bye, bye, Blurmany. Google will neue Bilder erstellen für die Kartenansicht Street View seiner Anwendung Google Maps. Ab Juli 2023 sollen erste Bilder aktualisiert werden. Teilweise waren bereits im vergangenen Jahr (2022) die Fahrzeuge von Google unterwegs, um öffentliche Wegs neu zu vermessen und neue Aufnahmen der Straßenansichten zu erstellen.

Einige erinnern sich vielleicht noch an den Wirbel im Sommer 2010, als Google die Funktion Street View nach Deutschland gebracht hatte. Kampagnen aus deutschen Verlagen unter Federführung von Burda und Bild zwangen Google zur Verpixelung und Unkenntlichmachung einiger Motive. Privatsphäre und Datenschutz wurden frei interpretiert auch auf Straßenansichten und Haus-Fassaden angewandt. Vor der Veröffentlichung der neuen Street View-Bilder wird Google die mehr als 13 Jahre alten Street View-Bilder inklusive der Unkenntlichmachungen entfernen. Und auch das scheint mir – wie zuvor die milchige Vernebelung – irgendwie typisch deutsch: das Land löscht seine Geschichte. Also auch die digitale.

Google Street View Diaspora

Das Land ohne Tempolimit steht bei der Digitalisierung sich selbst im Weg, was auch an einem fragwürdigen Verständnis von Datenschutz und öffentlichem Nutzen verfügbarer Daten liegt. Straßenansichten sind wertvoll für die Planung.

Nun soll Google Street View eine lang erwartete Aktualisierung bekommen. Ab Mitte Juli werden neue Bilder veröffentlicht, welche neue Aufnahmen aus den Jahren 2022 und 2023 enthalten. Zusätzlich ist geplant, ab dem 22. Juni 2023 in Deutschland weitere Bereiche mit Google-Street-View-Autos abzufahren und weitere Straßenzüge und Routen aufzunehmen.

Menschen nutzen Street View, um Navigation und Routen besser zu planen, indem vorab geschaut wird, wie es an der Destination aussieht. Wo man in der Nähe parken kann, oder, ob das Restaurant, in das sie gehen möchten, einen barrierefreien Eingang hat. Hierzu können Aufnahmen, die zwischen 2008 und 2009 gemacht wurden, Straßen und Gebäude von heute nicht mehr angemessen abbilden.

Zudem besteht mit der Funktion Look Around in Apple Karten eine neue Wettbewerbssituation. Look Around wurde mit iOS 13 bei der WWDC im Juni 2019 vorgestellt. Es wurde am 19. September 2019 als Teil von iOS 13 freigegeben. Look Around ist seit 2022 in Deutschland verfügbar. Eine erste Stadt war München im April. Im Juli vergangenen Jahres kamen weitere Landkreise und Städte wie Hamburg hinzu. Hierfür schickt Apple seit Juli 2019 eigene Fahrzeuge mit speziellen Rundum-Kameras über deutsche Straßen. Für nicht befahrbare Bereiche, wie etwa Fußgängerzonen, waren laut Apple auch Teams zu Fuß unterwegs.

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